E-Mobilität

BEM kritisiert Debatte um Technologieoffenheit

Elektromobilität werde sich durchsetzen; Politik und Autobranche in Deutschland hätten aber viel zu lange gezögert, beklagt der Verband.
27.04.2023

Ein Laden der chinesischen Automarke IM in Shanghai.

Die Diskussion um die Technologie-Offenheit in der Fahrzeugproduktion habe dem deutschen Standort schwer geschadet. Davon ist der Bundesverband eMobilität (BEM) überzeugt. Elektromobilität werde sich bei Autos durchsetzen und das Kapitel von Benzin- und Dieselfahrzeugen beenden, glaubt BEM-Vorstandsmitglied Markus Emmert.

Die deutsche Automobilindustrie habe diese Entwicklung gemeinsam mit der Politik lange bestritten und versucht, den Wandel hinauszuzögern. „Dadurch konnten insbesondere asiatische Unternehmen den Markt betreten und einen Vorsprung erarbeiten, der schwer einzuholen sein wird«, so Emmert. VW verliere die Marktführerschaft in China an BYD, Tesla dominiere den US-amerikanischen eAutomarkt und während Honda, Kia und Hyundai schon heute Fahrzeuge mit Vehicle2X-Adapter für das bi-direktionale Laden verkaufen, habe kein einziger OEM in Deutschland diese Technologie verbaut.

Klarheit für den batterie-elektrischen Kurs

Emmert forderte mehr politische und industrielle Klarheit für den batterie-elektrischen Kurs. Nur so könne das Wettrennen in der Mobilitäts- und Umwelttechnologie mit deutscher Beteiligung gestaltet und volkswirtschaftlichen Schaden abgewendet werden. Ein die Umweltgesetze einhaltender Bundesverkehrsminister sei dafür genauso förderlich wie ein breiteres Angebot kleiner und bezahlbarer eFahrzeuge, der Eintritt in energie-effizientes Denken in der Mobilität sowie der Ausbau der Ladeinfrastruktur und der digitalen Services.

„Mit einem Marktanteil von aktuell zwei Prozent Elektroautos auf deutschen Straßen ist der Kuchen noch nicht verteilt. Die Frage ist vielmehr, wer sich die 98 Prozent holt und ob die deutschen Anbieter mit der internationalen Konkurrenz mithalten können“, so Emmert. (wa)