E-Mobilität

Das Ladenetz für Elektrofahrzeuge wächst

Der BDEW zählt 17.400 Ladepunkte – und sieht "den heutigen Bedarf bei weitem gedeckt". Jetzt sollen auch andere liefern.
08.04.2019

An Ladesäulen mangelt es nicht, findet der BDEW.

Aus Sicht des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat die Energiebranche ihre Hausaufgaben im Fach Elektromobilität bis dato erledigt. Die Zahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte sei mittlerweile auf 17.400 gestiegen, hat der Verband ermittelt. Gegenüber dem Jahreswechsel ist das ein Zuwachs von gut acht Prozent. Angesichts der noch geringen Anzahl an E-Autos werde der heutige Bedarf damit bei weitem gedeckt.

Der Verband macht aber auch klar, dass diese Zahl kein Ruhekissen ist: Um das Klimaziel 2030 im Verkehrssektor zu erfüllen, müssten sieben bis zehn Millionen E-Autos auf die Straße gebracht werden. „Dafür brauchen wir an allen Stellen mehr Tempo“, sagte Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung, auf dem Future Mobility Summit in Berlin.

Autobranche und Politik müssen liefern

Kapferer nimmt vor allem die Autoindustrie und die Politik in die Pflicht. Die angekündigten Elektroauto-Modelle für breite Käuferschichten müssen rasch auf den Markt kommen. Gleichzeitig müsse das von der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität vorgeschlagene Sofortpaket Ladeinfrastruktur zügig umgesetzt werden. Zusätzliche Dynamik werde die von Bundesminister Andreas Scheuer in Aussicht gestellte Förderung der privaten und gewerblichen Ladeinfrastruktur entfalten.

Voraussetzung sei aber, dass das Bundesjustizministerium rechtliche Hürden zügig aus dem Weg räume: Es müsse künftig jedem Mieter und Wohnungseigentümer möglich sein, Ladeinfrastruktur einzubauen, wenn die Finanzierung steht. „Wir würden uns freuen, wenn Bundesministerin Katarina Barley ihren Ankündigungen hierzu schnell Taten folgen lässt“, so Kapferer.

Jeder zweite Versorger hat E-Mobilität im Programm

Laut BDEW sind von den rund 17.400 Ladepunkten etwa zwölf Prozent Schnelllader. Über drei Viertel der Ladesäulen werden von Energieunternehmen betrieben. Darüber hinaus biete inzwischen jeder zweite Energieversorger Services und Produkte rund um Elektromobilität an. (wa)