E-Mobilität

Den besten Platz für die Ladesäule finden

Thüga und ein Gründerfonds beteiligen sich mit siebenstelliger Summe am Freiburger Startup Geospin.
12.06.2018

Bei der Suche nach dem besten Standort für eine neue Ladesäule können sich Stadtwerke auf ihr Gefühl verlassen - oder sie gehen es professionell mit einer Softwarelösung an. Das 2016 gegründete Startup Geospin aus Freiburg bietet ein solches Programm an. Es ist schon in einigen Partnerunternehmen der Thüga im Einsatz – offenbar so erfolgreich, dass sich die Thüga und der High-Tech-Gründerfonds (HTGF) entschlossen haben, gemeinsam ins Unternehmen Geospin zu investieren. Nach Angaben des geschäftsführenden Gesellschafters Sebastian Wagner ist die Summe siebenstellig – genauer will er sich nicht äußern. Das Geld soll in die Entwicklung und Bündelung von Produkten sowie in Personal an den Standorten in Freiburg und Hamburg investiert werden.

Prinzipiell befasst sich Geospin, eine Ausgründung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg damit, Geodaten mit Hilfe von selbstlernenden Algoritmen zu analysieren. Unternehmen und Kommunen können damit geographische Erfolgsfaktoren objektiv identifizieren und ihre Produkt- und Dienstleistungsangebote danach positionieren.

700 Umgebungsinformationen fließen ein

Im Bereich der Elektromobilität hat Geospin gemeinsam mit Thüga eine Softwarelösung für die optimale Positionierung von Ladesäulen entwickelt. Sie verbindet Kunden- oder Unternehmensdaten, etwa die historischen Ladevorgänge einer E-Ladesäule, mit mehr als 700 externen Umgebungsinformationen – dazu gehören etwa Daten zu Wetter, Verkehr, Demographie, soziale Medien und „Points of Interest“, wie Kinos, Restaurants oder öffentliche Einrichtungen.

Mit Hilfe der Standortanalyse, für die Umfeld- und Kundendaten von selbstlernenden Algorithmen ausgewertet werden, kann die Ladeinfrastruktur kundenfreundlich und wirtschaftlich auf- und ausgebaut werden. Aber Dr. Matthias Cord, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Thüga, denkt auch an andere Arbeitsbereiche. Das Wissen von Geospin können die Partnerunternehmen auch für weitere Anwendungsfälle nutzen, etwa die Prognose, an welcher Stelle das Verteilnetz ausgebaut werden sollte. (wa)