E-Mobilität

Die Ampel funkt das Auto an

Bayern testet mit Partnern vernetztes Fahren in München. Dabei geht es auch um die „Grüne Welle“ für Einsatzfahrzeuge.
20.06.2023

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter auf dem Tempus-Testfeld.

Auf einem Testfeld im nördlichen Landkreis München können Ampeln mit Fahrzeugen kommunizieren. Autofahrer können dadurch ihre Fahrweise so anpassen, dass sie an möglichst wenig Ampeln anhalten müssen. „Das automatisierte und vernetzte Fahren hat ein riesiges Potenzial“, erklärte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter. „

Insgesamt wurden 22 Ampelkreuzungen an den Bundestraßen B 13 und B 471 mit Modulen zur Datenübertragung ausgerüstet. Diese geben Informationen zur Ampelschaltung an Fahrzeuge oder mobile Endgeräte weiter. Auto- oder Fahrradfahrer können ihre Geschwindigkeit so anpassen, dass sie die Ampeln innerhalb der Grünphase erreichen. Dadurch können auch Brems- und Beschleunigungsvorgänge vermieden werden.

Technologie, die Leben retten kann

Im Projekt Tempus – „Testfeld München – Pilotversuch Urbaner automatisierter Straßenverkehr“ testet der Freistaat Bayern mit BMW, Yunex Traffic und der Technischen Universität München unterschiedliche Übertragungsmöglichkeiten. Sie kann entweder per Mobilfunk über Hintergrundsysteme an die Automobilindustrie oder über Nahfeld-Kommunikation erfolgen.

Große Bedeutung habe die Technologie auch für Rettungskräfte. Deren Einsatzfahrzeuge können sofortige Grünzeiten anfordern und kommen so schneller und sicherer voran. „Diese Technologie kann Leben retten“, so Minister Bernreiter. „Im Notfall können Polizei, Feuerwehr oder Rettungswagen den Verkehr anhalten und Kreuzungen sicher überqueren. Nicht nur deshalb werden wir die Erkenntnisse, die wir auf dem Testfeld gewinnen, nutzen, um eine Strategie für einen bayernweiten Einsatz der Technologie zu entwickeln.“

Tempus ist das größte Testfeld in Bayern. Das Pilotprojekt befindet sich im Norden Münchens vom Stadtgebiet bis nach Unterschleißheim. Unter der Konsortialführung des Mobilitätsreferats der Landeshauptstadt München sind 13 Partner aus Industrie, Forschung und Verwaltung am Projekt beteiligt. Gefördert wird der Aufbau und Betrieb des Testfelds durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr. (wa)