E-Mobilität

Kreis Düren produziert seinen eigenen grünen Wasserstoff

Die NRW-Kommune geht unter die Selbstversorger. Der Wasserstoff, der unter anderem für den ÖPNV benötigt wird, soll selbst vor Ort erzeugt werden. Das Projekt ist Teil des ambitionierten Klimaschutzprogramms des Kreises.
08.09.2020

Der Kreis will den selbst erzeugten Wasserstoff im Bereich Mobilität nutzen.

Als nach eigenen Angaben landesweit erster Kreis will Düren bald eigenen grünen Wasserstoff herstellen. "Wir werden im Brainergy-Park eine große Solaranlage errichten und einen Elektrolyseur, in dem Wasserstoff produziert werden kann", kündigte Landrat Wolfgang Spelthahn bei der Vorstellung des Projekts vor zahlreichen Vertretern aus Wissenschaft, Forschung, Verwaltung und Politik an. Das geht aus einer Pressemitteilung des Kreises hervor.

Spelthahn hat das Thema Wasserstoff bereits vor einiger Zeit für sich entdeckt und eine entsprechende Strategie erarbeitet. Wasserstoff sei die Technik der Zukunft, sagt der Kommunalpolitiker. „Deshalb freue ich mich, dass nun auch Bund und Land umfangreiche Förderprogramme aufgelegt haben, um lokale Projekte zu unterstützen."

Ehrgeiziges Klimaschutzprogramm

Aktuell ist der Kreis Düren dabei, den ÖPNV auf Elektromobilität umzustellen. Auch Wasserstofffahrzeuge sollen eingesetzt werden. Mit 1,3 Millionen Euro fördert das Land NRW die ersten fünf Wasserstoffbusse im Kreis Düren. Für den Landrat steht fest, dass der eingeschlagene Weg nur dann Sinn ergibt, wenn grüner Wasserstoff genutzt wird. Schließlich habe der Kreistag einstimmig ein ambitioniertes Klimaschutzprogramm beschlossen, das weit mehr als 100 Maßnahmen umfasst. Das übergeordnete Ziel: Bis 2035 soll der Kreis Düren klimaneutral sein, die Kreisverwaltung bereits bis zum Jahr 2025.

Baubeginn für die Solaranlage mit rund 18.000 Modulen und den Elektrolyseur, der in etwa so groß ist wie zwei längere Container, ist im kommenden Jahr. Investiert werden rund 16 Millionen Euro. Bis Ende 2022 soll alles fertig sein.

Anlage kann erweitert werden

Mit der PV-Anlage kann der Kreis Düren seinen eigenen Bedarf für die Wasserstoffbusse und die zunächst geplanten vier Wasserstoffzüge decken (9 Megawatt). Grundsätzlich ist die Anlage erweiterbar, so dass noch größere Mengen grüner Wasserstoff hergestellt werden können, heißt es in der Mitteilung. Im Gewerbegebiet plant der Kreis derzeit die erste von insgesamt fünf Wasserstofftankstellen. (amo)