E-Mobilität

Rheinenergie führt Tarif für Ladestrom ein

Zusätzlich soll eine "Blockiergebühr" dafür sorgen, dass die Ladestationen möglichst schnell wieder freigegeben werden. Auch an 200 neuen TankE-Stationen in Köln gilt der Tarif.
17.12.2020

Gemeinsam mit SPIE Deutschland & Zentraleuropa hat die Rheinenergie 2019 das Joint Venture TankE gegründet. Das TankE-Netzwerk betreibt mit seinen regionalen Partnern deutschlandweit rund 1100 Ladepunkte.

Ab 11. Januar führt die Rheinenergie an ihren Tanke-Ladesäulen ein Tarifmodell für Ladestrom ein. Bisher gab es dort Strom für Elektroautos zum Nulltarif, wie aus einer Pressemitteilung des Unternehmens hervorgeht.

Ab dann zahlen Fahrer von Elektroautos einheitlich 39 Cent je kWh. "Wir haben uns mit der Abrechnung an unseren Ladestationen ganz bewusst Zeit gelassen", erklärte Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der Rheinenergie, den Schritt.

"Stromtanken" soll sich rechnen

Einerseits haben man den Umstieg auf Elektroautos so leicht wie möglich machen wollen, während sich die Ladeinfrastruktur noch im Aufbau befinde. Andererseits sollte die technische Infrastruktur eine faire, sichere und bequeme Abrechnung zulassen. Dies sei nun der Fall.

Mit Einführung des Tarifs ließen sich die Kosten für den Ausbau der Ladeinfrastruktur gleichmäßig verteilen und blieben kein Zuschussgeschäft für die Unternehmen.

"Blockiergebühr" als weitere Preiskomponente

Zusätzlich zum Tarif fällt an den Stationen eine "Blockiergebühr" an. Diese soll dazu beitragen, dass die Stationen nach dem Ladevorgang schnell wieder freigegeben werden und weiteren Nutzern zur Verfügung stehen. Die Gebühr beträgt unabhängig vom Ladestandard der Station 10 Cent pro Minute.

An Stationen mit dem AC-Standard (Wechselstrom) und einer Ladeleistung von 22 kW fällt die Gebühr täglich zwischen 7 Uhr und 19 Uhr nach einer Ladezeit von vier Stunden an. Bei Schnellladesäulen mit DC-Standard (Gleichstrom) und einer Ladeleistung von 50 kW fällt die Gebühr rund um die Uhr nach einer Stunde Ladezeit an.

Umrüstung im nächsten Jahr

Der jeweilige Startzeitpunkt für die Gebühr orientiert sich an der durchschnittlichen Ladedauer eines E-Autos. Diese variiert je nach Fahrzeugmodell, verbauter Ladesteuerung und individueller Einstellung durch den Fahrer. Der neue Tarif falle zunächst an rund 55 eichrechtskonform umgerüsteten Stationen an, die verbleibenden 125 folgten sukzessive.

Die Abrechnung könne über die TankE-App oder eine Webseite erfolgen, die sich über einen an der Station an-gebrachten QR-Code mit dem Smartphone aufrufen lässt (so-genanntes Ad Hoc-Laden). In beiden Fällen erhalten die Nutzer vor dem Ladevorgang eine detaillierte Übersicht der Preiskomponenten.

Tarif auch für neue Ladestationen

TankE errichtet im Auftrag des Stadtwerke Köln Konzerns bis Juli 2021 in Köln zusätzlich 200 Ladestationen im öffentlichen Straßenraum. Auch an diesen Stationen wird der oben beschriebene Tarif gelten. (jk)