E-Mobilität

Roller-Sharer Coup gibt auf

Die Bosch-Tochter stellt ihren Betrieb ein. Berlin und Tübingen trifft es zuerst.
26.11.2019

Der vor gut drei Jahren in Berlin gegründete Elektroroller-Verleiher Coup gibt auf. Bis Mitte Dezember werde der Geschäftsbetrieb in Berlin und Tübingen eingestellt, teilt die Tochter des Elektronikunternehmens Bosch mit. Auch in Paris und Madrid sollen alle Tätigkeiten in Kürze eingestellt werden.

Hohe Kosten und harter Wettbewerb

Der harte Wettbewerb und die hohen Kosten machen es auf lange Sicht wirtschaftlich unmöglich, Coup weiter zu betreiben, heißt es beim Unternehmen. Hochwertigen Service anzubieten, erfordere einen enormen Aufwand etwa für Premium-Fahrzeuge, eine intuitiv zu bedienende Buchungsplattform, Zusatzleistungen wie eine Fahrschule oder Stadtrundfahrten. Der tägliche Betrieb mit Batteriewechsel und Kundendienst sei kostenintensiv. Dies sei jedoch auch erforderlich, wenn Kunden eine funktionsfähige Flotte erhalten sollen.

In Tübingen hatten die dortigen Stadtwerke gemeinsam mit Teil-Auto Neckar-Alb als Projektpartner von Coup seit 2018 Erfahrungen mit dem Elektroroller-Sharing gesammelt. Die swt kündigen an, alles dafür zu tun, dass es zur neuen Saison 2020 wieder ein E-Roller-Sharingangebot in der Universitätsstadt gibt.

Kunden können den Service so lange nutzen, bis er eingestellt wird, teilt Coup mit. Nicht in Anspruch genommene Prepaid-Zeiten werden erstattet, Freiminuten können vor Beendigung des Dienstes genommen werden.

Das Unternehmen beschäftigt rund 120 Mitarbeiter; davon arbeiten 75 in Berlin. Diese würden bei der Suche nach einer alternativen Beschäftigung unterstützt. Ist dies nicht möglich, sei geplant, Abfindungspakete anzubieten. (wa)