E-Mobilität

So müssen Netzanschlüsse für E-Lkw-Lade-Hubs angelegt sein

Studie im Auftrag der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur: Spätestens 2035 sind Hochspannungs-Anschlüsse nötig.
22.09.2022

Der Aufbau von Ladeinfrastruktur muss zügig starten.

Damit künftig batterieelektrische Lkw zum Einsatz kommen können, ist schon heute der Aufbau eines neuen, bedarfsgerechten Ladenetzes erforderlich. Diese Ladeinfrastruktur sowie ihre Integration in die Stromnetze sind Gegenstand einer neuen Studie im Auftrag der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur.

Für batterieelektrische Lkw müsse nicht nur ein bedarfsgerechtes Ladenetz neu errichtet werden, heißt es darin. Auch dessen Anbindung ans Stromnetz muss von Beginn an mitgedacht und geplant werden. So müsse bei einem Anschluss ans Hochspannungsnetz eine Vorlaufzeit von fünf bis zehn Jahren berücksichtigt werden.

Spätestens 2035 sind Hochspannungsanschlüsse nötig

Die Studie „Einfach Laden an Rastanlagen“ richtet den Fokus auf Fragen des Netzanschlusses für E-Lkw-Lade-Hubs. Sie betrachtet dabei drei prototypische Standorte, die sich je nach Verkehrsaufkommen von Schwerlastfahrzeugen unterscheiden. Betrachtet wurden Lade-Hubs an international bedeutsamen Verkehrsachsen, an Standorten mit mittlerem Verkehrsaufkommen sowie an bislang unbewirtschafteten Rastplätzen mit geringerer zu erwartender Nachfrage.

Die Studie macht deutlich, dass an hochfrequentierten Standorten spätestens ab 2035 ein Anschluss ans Hochspannungsnetz erforderlich wird. Ebenso lässt die Studie Rückschlüsse zu, wann der Anschluss an das Mittelspannungsnetz ausreichend ist. Sie macht zudem das große Potential eines Lademanagements deutlich.

Netzbetreiber stärker einbinden

Für eine rechtzeitige Bereitstellung der Netzanschlüsse sei es nötig, die Netzbetreiber stärker in den Prozess der Netzplanung und Standortfindung für Lade-Hubs einzubinden. Dies wurde auch in Interviews mit ausgewählten Netzbetreibern deutlich, die im Rahmen der Studie geführt wurden.

Die Leitstelle hat zudem eine neue Überblicksdarstellung entwickelt, die das Gesamtsystem der unterschiedlichen Ladeszenarien für schwere Nutzfahrzeuge zeigt. Unterteilt nach öffentlicher und nicht-öffentlicher Zugänglichkeit werden die sieben typischen Ladeorte bzw. -szenarien für schwere batterieelektrische Nutzfahrzeuge dargestellt.

Dazu zählen im nicht-öffentlichen Raum: unternehmenseigene Betriebsgelände, fremde Betriebsgelände und Depots und mobile Ladepunkte. Im öffentlichen Raum sind es: Lade-Hubs in Gewerbegebieten, Lade-Hubs an Achsen beim Nachtladen und längeren Pausen sowie Lade-Hubs an Achsen beim Zwischenladen und Lenkpausen. Laden an Umschlagpunkten findet sowohl im öffentlichen als auch im nicht-öffentlichen Raum statt.

Unterschiedliche technische Anforderungen

Aus den Szenarien leiten sich unterschiedliche technische Anforderungen und Nutzerbedürfnisse ab, die es beispielsweise bei zukünftigen Förderinstrumenten zu berücksichtigen gilt. In all diesen Szenarien müsse künftig das Laden für E-Lkw einfach möglich sein, und daher frühzeitig Ladeinfrastruktur aufgebaut werden. (wa)