Sono geht unter den Schutzschirm

Mit der Entwicklung eines eigenen Autos, des Sion, hat sich Sono offenbar verhoben.
Bild: © Sono Motors
Sono Motors hat beim Amtsgericht München einen Antrag auf Anordnung eines Schutzschirmverfahrens gestellt. Der Geschäftsbetrieb werde im Rahmen des Schutzschirmverfahrens fortgeführt. Das Münchner Unternehmen hatte den Sono Sion entwickelt, ein Elektroauto, das sowohl übers Stromnetz als auch über am Auto verbaute Solarzellen geladen werden konnte.
Ende Februar 2023 hatte Sono Motors bereits das Ende des Sion angekündigt. Zahlreiche Mitarbeiter wurden entlassen. Das Unternehmen wollte sich ausschließlich auf die Nachrüstung von Solartechnologie in Fahrzeuge von Drittanbietern sowie Flottenbetreibern konzentrieren. Weil aber viele Kunden Anzahlungen auf noch nicht gebaute Autos geleistet hatten, wurde ein Rückzahlungsplan entwickelt.
Finanzierer ist abgesprungen
Dieser Plan ist nun offenbar gescheitert. Ein möglicher Finanzierer sei abgesprungen. Dies stehe im Zusammenhang mit der Insolvenz der Silicon Valley Bank, dem Notverkauf der Credit Suisse an die UBS sowie der mit diesen Ereignissen einhergehenden wachsenden Unsicherheit im Kapitalmarkt. Weitere Gespräche mit potenziellen Finanzierungspartnern seien ebenfalls erfolglos verlaufen.
Mit dem Schutzschirmverfahren soll das Unternehmens in einem geordneten Verfahren saniert werden. Ein solcher Antrag dürfe nicht bei tatsächlicher, sondern nur bei drohender Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung gestellt werden. Weiter dürfe die angestrebte Sanierung nicht offensichtlich aussichtslos und eine Zahlungsunfähigkeit auch im Schutzschirmverfahren nicht zu erwarten sein.
Es gibt schon Absichtserklärungen von Partnern
Im Rahmen des Schutzschirmverfahrens will sich Sono auf die Nachrüstung und Integration der Solartechnologie in Fahrzeuge von Drittanbietern fokussieren. In diesem Geschäftsbereich hat das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits mit insgesamt 25 Partnern Absichtserklärungen und Kundenaufträge.
Auch die am US-Aktienmarkt notierte Muttergesellschaft Sono Group N.V. hat beim Amtsgericht München einen Antrag auf Eigenverwaltung gestellt. (wa)