E-Mobilität

SW Gifhorn bauen ihr E-Ladenetz aus

Die vielversprechendsten Standorte wurden über selbstlernende Algorithmen ermittelt. Kooperationspartner war dabei das Startup Geospin.
24.07.2020

Ladesäulenausbau in Gifhorn (von links): Projektleiterin Christina Müller; Patricia Bach, Leiterin Kommunikation und Marketing bei den SW Gifhorn; die Stadtwerke-Geschäftsführer Rainer Trotzek und Olaf Koschnitzki sowie Bürgermeister Matthias Nerlich.

Die Stadtwerke Gifhorn aus Niedersachsen haben zehn neue Ladepunkte für Elektrofahrzeuge in Betrieb genommen. Bisher betreiben die Stadtwerke eine öffentliche Ladestation am Iseparkplatz. Dieser Standort wird jetzt vergrößert: Einerseits entstehen dadurch zusätzliche Lademöglichkeiten in direkter Nähe zur Fußgängerzone. Auf der anderen Seite ist dieser Schritt notwendig, um zukünftig mit einem eichrechtskonformen Modell den Kunden ein transparentes Abrechnungsmodell bieten zu können.

"Ein Hotspot für E-Mobilität"

Projektingenieurin Christina Müller erklärt: "Der Ausbau des Iseparkplatzes ist für uns ein großer Schritt, um diesen Standort zu einem Hotspot für E-Mobilität zu entwickeln". Mithilfe einer Potenzialanalyse für Ladeinfrastruktur durch das Startup-Unternehmen Geospin wurde die zu erwartende Auslastung für die Standorte im Vorfeld untersucht, um durch selbstlernende Algorithmen ein Prognosemodell für die Auswahl der Positionierung von Ladepunkten in Gifhorn zu erhalten.

Damit reagieren die Stadtwerke auf derzeitige Entwicklungen, wie die steigende Nachfrage nach regenerativen Lösungen und den Rollout von Fahrzeugmodellen in direkter Nachbarschaft. Gifhorn liegt nur 20 Kilometer vom VW-Unternehmenssitz in Wolfsburg entfernt.

Innogy-Säulen kommen zum Einsatz

Die bis dato genutzte Ladesäule der Firma Mennekes wird rückgebaut und es werden drei neue Modelle von Innogy errichtet. Dadurch werden die Stadtwerke Gifhorn Teil eines der größten Ladenetzwerke Deutschlands. Die neuen Ladestationen haben je Ladesäule zwei Wechselstrom-Ladepunkte (AC), an denen mit einer Leistung von bis zu 22 kW geladen werden kann – insgesamt kann eine Ladesäule eine Leistung von bis zu 44 kW liefern.

Per App laden und bezahlen

Mit dem Wechsel des Ladesäulen-Modells geht auch eine Neuerung des Freischalt- und Abrechnungsmodells einher: Dieser erfolgt per Innogy-App eCharge+. Hierüber wird zunächst die Säule entriegelt und der Ladeprozess gestartet bis abschließend per PayPal oder Kreditkarte direkt in der App bezahlt werden kann. Vergangene Ladevorgänge und anfallende Kosten können jederzeit kontrolliert werden.

Die Stadtwerke beliefern die Ladesäulen mit ihrem Ökostromprodukt Gifhorn|Naturstrom zertifiziert durch den Grüner Strom Label e. V.. Für jede verbrauchte Kilowattstunde Strom geht ein Cent in die Förderung regionaler Zukunftsprojekte.

Weiterer Ausbau geplant

Doch dabei soll es nicht bleiben:Über einen fünften Förderaufruf läuft die Bewerbung um den Ausbau weiterer drei Standorte mit Normalladesäulen. Darüber hinaus wurde gemeinsam mit der Stadt ein Förderantrag für die Errichtung einer Schnellladesäule und die Errichtung von Wallboxen in Parkhäusern im Stadtgebiet gestellt. (hoe)