E-Mobilität

Verivox: Verbraucher schätzen Tankkosten von E-Autos oft falsch ein

Stromladen ist laut einer Umfrage häufig günstiger als die Fahrzeughalter glauben. Ob zuhause oder im öffentlichen Raum getankt wird, mache genauso einen Unterschied wie die jährliche Fahrleistung.
04.11.2020

Noch immer stellt das Laden von E-Autos eine Herausforderung für Fahrzeugnutzer dar. Dass die Tankkosten in der Regel niedriger liegen als bei Benzinantrieben glaubte laut einer Verivox-Studie nur die Hälfte von ihnen. (Symbolbild)

Wer ein Elektroauto fährt, tankt in der Regel deutlich günstiger als der Fahrer eines Autos mit Benzinantrieb. Doch das ist der Mehrheit der deutschen Fahrzeughalter nicht bewusst, wie eine Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox herausgefunden haben will. Die Mehrheit der Befragten (53 Prozent) schätzte demnach das Verhältnis von Stromkosten und Benzinkosten beim Tanken falsch ein.

Die genauen Ergebnisse: 22 Prozent der Umfrageteilnehmer hielten die durchschnittlichen Tankkosten für Strom und Benzin für etwa gleich hoch. 31 Prozent gingen davon aus, dass die Tankkosten für Strom höher seien. Rund 47 Prozent der Befragten gaben an, dass die Tankkosten für Benzin höher ausfallen als für Strom, so die Umfrage weiter.

Mehrheit lädt zuhause

Wer sein Elektroauto zuhause auflade, der zahle deutlich weniger als für einen vergleichbaren Benzinantrieb, betont das Vergleichsportal. Laut Bundesverband eMobilität würden rund 80 Prozent der Nutzer von Elektroautos ihre Fahrzeuge zuhause oder beim Arbeitgeber aufladen, weshalb für einen Kostenvergleich der durchschnittliche Strompreis für Haushalte (28,65 Cent/kWh im September 2020) ausschlaggebend sei. An öffentlichen Ladesäulen könnten je nach Anbieter und Aufladungsart deutlich höhere Kosten entstehen.

Der durchschnittliche Stromverbrauch der zehn E-Auto-Modelle, die im Jahr 2019 am häufigsten zugelassen und durch den ADAC Ecotest geprüft wurden, lag laut Verivox bei 20 kWh pro 100 km, was Kosten von 5,73 Euro entspreche. Der durchschnittliche Verbrauch von Benzinern lag bei 7,8 Litern pro 100 km. Bei einem durchschnittlichen Benzinpreis von 1,245 Euro/Liter im September 2020 seien das Kosten von 9,71 Euro. Bei Dieselfahrzeugen seien es 7 Liter pro 100 Km mit durchschnittlich 1,049 Euro/Liter und Kosten von 7,34 Euro.

Verivox: Je weiter, desto günstiger

Dass die Stromkosten für das Tanken deutlich niedriger lägen als die Benzinkosten zeige außerdem der Vergleich ähnlicher Automodelle, so Verivox weiter. Der VW e-Golf (136 PS) verbrauche laut dem Test des ADAC rund 17,3 kWh auf 100 Kilometern. Werde der Durchschnittspreis für Haushaltsstrom im September berücksichtigt, entspreche das Kosten von rund 4,96 Euro. Der moderne Benziner VW Golf 1.5 eTSI (150 PS) verbrauche laut ADAC 6,1 Liter Benzin auf 100 Kilometern, was 7,59 Euro entspreche.

Der Preisunterschied steige, je höher die jährliche Fahrleistung liege, erläuterte Thorsten Storck, Energieexperte von Verivox. Bei einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 Kilometern seien es demnach fast 400 Euro mehr. Beim sparsamen Diesel VW Golf 2.0 TDI lägen die Kosten nur leicht über den Stromkosten des vergleichbaren Modells. (jk)