E-Mobilität

Zuschuss für Plugin-Hybride müsste sinken

Die Förderung der Fahrzeuge sei nicht durch reale CO2-Einsparungen gerechtfertigt, heißt es in einer Studie des Fraunhofer ISI.
28.03.2022

Vollelektrische Batteriefahrzeuge tragen deutlich eher zur Reduktion von Emissionen bei als Plugin-Hybride, heißt es in der Studie.

Im Vergleich mit Batteriefahrzeugen schneiden Plugin-Hybride hinsichtlich ihres Beitrags zur Verringerung von Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen deutlich schlechter ab. Auch das Verhältnis zwischen Fördersummen und vermiedenen Emissionen fällt für Hybridfahrzeuge ungünstig aus. Um das Verhältnis anzugleichen, müsste die Innovationsprämie für Plugin-Hybridfahrzeuge um 2500 Euro verringert werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des International Council on Clean Transportation (ICCT) und des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI.

Der Kauf eines Plug-in-Hybridfahrzeugs wird durch den staatlichen Anteil der Innovationsprämie mit bis zu 4500 Euro gefördert. Bei vollelektrischen Batteriefahrzeugen sind es bis zu 6000 Euro. Hinzu kommen weitere finanzielle Vorteile durch geringere Sätze bei der Kfz- und der Dienstwagensteuer. Die Studie stellt diesen Fördersummen die zu erwartende Verringerung an CO2-Emissionen im Lebenszyklus gegenüber. Neben den direkten Auspuffemission wurden auch die Emissionen der Kraftstoff- und Stromherstellung sowie die Fahrzeug- und Batterieproduktion einbezogen.

„Heute gekaufte vollelektrische Batteriefahrzeuge verursachen über ihr Fahrzeugleben 63 Prozent weniger CO2 als  vergleichbare Benzinfahrzeuge“, so Patrick Plötz vom Fraunhofer ISI. Bei Plugin-Hybriden betrage die Einsparung lediglich etwa 34 Prozent. Dabei sei die Bandbreite mit zehn bis 52 Prozent sehr groß.

Pro 1000 Euro an staatlicher Förderung spart ein vollelektrisches Batteriefahrzeug im Vergleich zum Benziner 22 Gramm CO2 pro  Kilometer. Für ein Plug-in-Hybridfahrzeug sind es lediglich 14 Gramm pro Kilometer.

Um das Ungleichgewicht zu korrigieren, müsste die Fördersumme für Plugin-Hybride um 2500 Euro gekürzt werden, so die Studie. Zudem solle auch die  reduzierte Dienstwagensteuer dichter an die für konventionelle Pkw herangebracht werden.

Alternativ zur generellen Anpassung der Förderhöhe sehen die Forscher die im Koalitionsvertrag genannte Möglichkeit, dass nur noch bestimmte Modelle gefördert werden. Zudem müssten Besitzer der Fahrzeuge eine hohe tatsächlich elektrisch erbrachte Fahrleistung nachweisen, um weiter von einer höheren staatlichen Förderung zu profitieren. (wa)