ÖPNV

Bayern plant 365-Euro-Ticket für junge Leute

Karte soll in größeren Städten gelten. "Und wo bleibt das Land?", fragt der Gemeindetag.
09.10.2019

Für 365 Euro pro Jahr dürfen Schüler und Auszubildende künftig in den großen bayerischen Verkehrsverbünden unterwegs sein.

Bayern will in den größeren Verkehrsverbünden des Landes ein 365-Euro-Ticket für Schüler und Auszubildende einführen. Davon sollen fast eine Million junger Menschen profitieren können. Das Ticket soll in den Verkehrsräumen München, Nürnberg/Fürth/Erlangen, Augsburg, Regensburg, Ingolstadt und Würzburg angeboten werden. Für 365 Euro pro Jahr umfasst es Fahrten im Schienennahverkehr sowie in U Bahnen, Bussen und Trams im gesamten Verbundgebiet.

Der Freistaat will die notwendigen rechtlichen Voraussetzungen schaffen und unterstützt Landkreise und Städte in den Verkehrsverbünden, damit diese das Ticket zum Schuljahr 2020/21 einführen können. Die Konditionen für die teilnehmenden Verkehrsräume seien attraktiv, wirbt die Bayerische Staatskanzlei: Das Land biete den Kommunen an, zwei Drittel der Mindereinnahmen zu übernehmen, die durch die Einführung dieses Tarifangebots entstehen. Die Entscheidung über die Einführung des Tickets treffen aber die jeweiligen Landkreise und Städte in den Verbünden. 

„Umwelt- und sozialpolitisch durchaus begrüßenswert“ – so lautet der Kommentar des Bayerischen Gemeindetags. Allerdings sollten im gleichen Umfang Schüler und Auszubildende in den ländlichen Gegenden Bayerns das gleiche oder ein ähnliches Angebot erhalten. Andernfalls liege ein krasser Verstoß gegen das verfassungsrechtliche Prinzip der Gleichwertigkeit der Lebens- und Arbeitsbedingungen in Stadt und Land vor, heißt es beim Verband. „Ich fordere die Bayerische Staatsregierung auf, entsprechende Vorschläge für 365-Euro-Jahrestickets für die Menschen außerhalb der Großstädte und Ballungsräume auszuarbeiten und mit uns zu diskutieren“ sagte Gemeindetagspräsident Uwe Brandl. (wa)