EU-Premiere: Uckermark rüstet Dieselbus auf Wasserstoff um
EU-Premiere in Brandenburg: Die Uckermärkische Verkehrsgesellschaft (UVG) lässt den ersten von zwei Bussen auf einen wasserstoffbetriebenen Antrieb umrüsten. Vom kommenden Jahr an soll die klimafreundliche Nationalparklinie Gäste zu den Eingangsbereichen des Auennationalparks bringen, wie die Brandenburger Landesregierung in einer Pressemitteilung bekannt gab.
"Die Umrüstung der zwei Nationalparkbusse ist das erste Projekt unseres Klimaschutzministeriums aus dem Zukunftsinvestitionsfonds des Landes", lässt sich Klimaschutzminister Axel Vogel zitieren. "Es ist das erste Mal in Europa, dass im öffentlichen Personennahverkehr konventionelle Dieselbusse aus dem vorhandenen Bestand auf Wasserstoff-Brennstoffzellentechnik umgerüstet werden."
Vorgaben für Flottenbestand
Bis Ende 2025 müssen kommunale Verkehrsunternehmen knapp die Hälfte ihres Flottenbestands auf emissionsarme oder emissionsfreie Antriebe umstellen. Die UVG, deren Eigentümer der Landkreis Uckermark und die Stadt Schwedt (Oder) sind, will nächstes Jahr bereits beide entsprechend umgerüsteten Busse einsetzen.
Geplant sind eine sogenannte "Rausbringe"-Tour am Vormittag und eine "Einsammel"-Tour am frühen Abend. Die Nationalparkbuslinie werde in den regulären Fahrplan integriert, heißt es in der Mitteilung.
Filmclips integriert
Der Fahrgastraum wird mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie umgestaltet. Die Reisenden könnten sich während der Fahrt audiovisuell über das untere Odertal informieren, teilt das Ministerium mit.
Das niedersächsische Unternehmen Clean Logistics übernimmt die Umrüstung der Busse auf Wasserstoff-Hybrid-Antrieb. Es erhält ebenfalls eine Förderung durch das Bundesverkehrsministerium.
Die Umrüstung biete gleich mehrere Vorteile, argumentiert die Brandenburger Landesregierung. So würden gegenüber einem Neubau viele Ressourcen geschont. Es handele sich also um die ökonomisch-ökologisch sinnvollste Lösung.
Vorteil für Busfahrer
Zudem müssten sich Busfahrer nicht auf einen neuen Fahrzeugtypen einstellen. Ferner gebe es derzeit keine Angebote von den hierzulande am häufigsten genutzten Marken, sodass bei einem Neukauf zunächst auf andere Hersteller umgestellt werden müsste.
Chance für eigene Betriebshöfe
Zum Schluss ermögliche es diese Lösung, dass große Verkehrsbetriebe ihre Serienfahrzeuge später auf ihren eigenen Betriebshöfen selbst umrüsteten, erläutert die Landesregierung. Das sichere Arbeitsplätze in diesen Werkstätten und versetze die Betriebe in die Lage, auch größere Stückzahlen zu bewältigen. (ab)