ÖPNV

Gera bekommt kein Testzentrum

Stadt erhält offizielle Absage vom Bundesverkehrsministerium für eine Filiale des Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft.
08.02.2023

Blick auf Gera mit der Salvatorkirche

Die Stadt Gera in Thüringen hatte gehofft, eine Filiale des „Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft“ (DZM) zu bekommen. Doch vergeblich: Nun kam die offizielle Absage des Bundesverkehrsministeriums. Das Projekt werde in dieser Form nicht weiter verfolgt.

Für Gera heißt das: Ein erhofftes Testzentrum, um neue Mobilitätsformen auszuprobieren, wird nicht gefördert. Es kann daher nicht umgesetzt werden.

Die Stadt bleibt am Ball

Gera bleibt trotzdem am Ball: Die Stadt habe sich auch für zukünftige Schwerpunktarbeit stark positioniert und erfahre weiterhin Beachtung, insbesondere im ostdeutschen Raum. Es gebe eine vielversprechende Ausgangsbasis für mittelfristig ähnlich gelagerte Förderungen, weiß Oberbürgermeister Julian Vonarb. Mit dem autonomen Kleinbus Emma habe die Stadt 2021 einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte geleistet. Das Projekt habe gezeigt, dass die Geraer Bürgerinnen und Bürger aufgeschlossen für diese neue Zukunftstechnologie sind.

Dass das DZM nun nicht mehr realisiert wird, sei bedauerlich für die Region. Trotz dieser Entscheidung gelte es, an den Erfolgen der jüngsten Vergangenheit anzuknüpfen – aus einem ganz bestimmten Grund: „Wir sind so wunderbar normal, dass wir beispielhaft für viele andere Städte stehen, insbesondere mit Blick auf die demografische Entwicklung der Stadt". Gera sei ein exzellenter Anwenderraum für die Erforschung und Erprobung von klimafreundlichen Konzepten. Dies gelte sowohl in technischer als auch in sozialer Hinsicht.

„Was bei uns funktioniert, funktioniert überall“

Der Anteil der Einwohnerinnen und Einwohner mit einem Alter von über 65 Jahren ist überdurchschnittlich hoch. In Gera sei damit schon heute Realität, was für weite Teile des Landes in den kommenden Jahren gelten wird. „Was bei uns funktioniert, funktioniert überall. Gern werden wir Partner für weitere Projekte und Aktivitäten und stehen als Anwenderregion auch jenseits des Projektes Deutsches Zentrum Mobilität der Zukunft zur Verfügung“, erklärt der Oberbürgermeister.

Das nächste Mobilitätsprojekt steht in Gera bereits in den Startlöchern: Der Einsatz von Lieferrobotern. Dabei soll erforscht werden, wie das Problem der „letzten Meile“ im Bereich der Warenzustellung durch bodengebundene Technik gelöst werden kann. (wa)