ÖPNV

Land öffnet die Kassen für Stuttgarter Tarifreform

Billiger und einfacher soll der Nahverkehr in der Region werden – dafür zahlt Baden-Württemberg 42 Mio. Euro.
08.06.2018

Wie kann man den Stuttgarter Talkessel von Abgasen entlasten? Indem der Nahverkehr einfacher und günstiger wird. Wie macht man das? Die Zahl der Zonen wird von 52 auf fünf reduziert. Was kostet das? Viel Geld, rund 40 Mio. Euro pro Jahr. Wer zahlt? Das war bislang unklar. Nun hat das Land Baden-Württemberg seine Hilfe beim Stopfen der Lücke angeboten.

Das Tarifsystem des Öffentlichen Nahverkehrs in der Region Stuttgart soll grundlegend reformiert und damit attraktiver werden. Die Sektorengrenzen in den Außenringen sollen wegfallen und zwei Außenringe zusammengefasst werden. Damit reduziert sich die Zahl der Tarifzonen in Stuttgart und den vier Verbundlandkreisen von 52 auf nur noch fünf Ringzonen. Laut Oberbürgermeister Fritz Kuhn werden die Fahrten durch die Reform zum Teil bis zu 30 Prozent günstiger.  Der neue VVS-Tarif soll zum 1. April 2019 in Kraft treten.

Unterstützung für sechs Jahre

Der Finanzierungslösung müssen jetzt aber noch Kreistage, Gemeinderat Stuttgart und Regionalversammlung zustimmen. Abschließend muss auch der VVS-Aufsichtsrat entscheiden. Das Land Baden-Württemberg, ebenfalls Gesellschafter im VVS, hat zugesagt, den neuenTarif aus Gründen der Luftreinhaltung mit insgesamt 42 Millionen Euro über einen Zeitraum von sechs Jahren zu bezuschussen.

Die Landeshauptstadt Stuttgart und die Verbundlandkreise haben sich verständigt, die nach Abzug des Landeszuschusses verbleibenden Kosten „verursachergerecht“ aufzuteilen. Nach dem heutigen Stand ergibt sich ein Verhältnis von 45 Prozent für Stuttgart und 55 Prozent für die Verbundlandkreise. Dies bedeutet, dass die Kreise pro Jahr insgesamt zwischen 17,7 und 21 Millionen Euro zu finanzieren hätten. Stuttgart wird im Durchschnitt pro Jahr knapp 15 Millionen Euro beitragen.