ÖPNV

Offenbach steigt im ÖPNV auf E-Busse um

Die Offenbacher Verkehrsbetriebe wollen kommendes Jahr die ersten Elektrobusse im ÖPNV einsetzten. Bis 2023 sollen bereits 35 Prozent der Busflotte elektrisch betrieben werden.
05.03.2018

Bis 2023 wollen die Offenbacher Verkehrsbetriebe 27 E-Busse im Einsatz haben. Dafür müssen sie auch die Infrastruktur und ihr Betriebsgelände ertüchtigen.

Bereits 2011 leisten die Offenbacher Verkehrsbetriebe (OVB) mit ihrem rein batterieelektrisch betriebenen Bus bundesweite Pionierarbeit auf dem Gebiet der Elektromobilität im ÖPNV. Nach einer erfolgreichen Testphase mit einem serienreifen E-Bus 2016, gaben die OVB vergangenes Jahr eine Machbarkeitsstudie für den schrittweisen Umstieg auf den elektrischen Busbetrieb in Auftrag. Das Ergebnis: Ein Zwei-Phasen-Modell, wonach zunächst neue Dieselbusse eingesetzt werden und ab kommendes Jahr sieben E-Busse, teilten die OVB mit.

Bis 2023 sollen von derzeit 72 Bussen 27 Fahrzeuge mit einem E-Antrieb im täglichen Betrieb eingesetzt werden. Aufgrund der gestiegenen Mobilitätsanforderungen soll der Fuhrpark, unabhängig vom Antrieb, bis Anfang 2020 auf 95 Einheiten erweitert werden, erläuterte Bürgermeister Peter Schneider. Der erhöhte Bedarf wird dieses und nächstes Jahr zunächst durch insgesamt 16 neue Diesel-Busse abgedeckt. Bereits Mitte 2019 sollen dann jedoch auch die ersten beiden E-Busse auf Offenbachs Straßen unterwegs sein. Weitere fünf E-Busse folgen 2020. Bis 2023 werden insgesamt 20 Einheiten der Dieselflotte gegen emissionsfreie Busse ausgetauscht.

Infrastrukturausbau für E-Busse notwendig

Im Vergleich zu ihren dieselbetriebenen Vorgängern mit Verbrauchswerten von 50 Litern pro hundert Kilometer sollen die 27 E-Busse bei einer jährlichen Gesamtleistung von rund 1,9 Millionen Kilometern 2.300 Tonnen CO2, 1.000 Kilogramm Stickoxid (NOX) und acht Kilogramm Feinstaub einsparen. Eingesetzt werden sollen die Fahrzeuge überwiegend auf den vier Stammstrecken in Offenbach.

Die Ladung der Busse erfolgt über Schnellladestationen mit einer Leistung von 300 kW am westlichen und östlichen Ende der Stadt. Die Flotte wird zwar auch nachts auf dem Betriebsgelände der OVB vollgetankt, jedoch ermöglicht die Gelegenheitsladung an den Schnelltankstationen kleinere und damit billigere Batterien. Für die Ladung der Bussse müssen das Gelände der Verkehrsbetriebe umgebaut und die technischen Vorrichtungen ausgebaut werden. In Planung sind bereits hauseigene Trafo-Anlagen und 20 Kilovolt Mittelspannungsleitungen für die Stromversorgung des Fuhrparks. Neben 28 Ladepunkten mit jeweils 50 kW Leistung ist eine wohltemperierte Park- und Ladehalle vorgesehen, um die Busse bei kalten Temperaturen vor Inbetriebnahme nicht vorheizen zu müssen. (ls)