ÖPNV

Sachsen strebt Tarifeinheit an

Die Landesregierung und Zweckverbände in Sachsen streben eine Vereinheitlichung der Tarife im Verbundgebiet an. Zudem sind zahlreiche Sonderangebote geplant.
14.02.2019

Gelb ist gut – Straßenbahn in Dresden

Die Sachsen können künftig Bus und Bahn zu einem Tarif im Freistaat nutzen. Geht eine Fahrt über die Verkehrverbundgrenzen hinaus, soll der landesweite Dachtarif greifen. Diesen und weitere Ansätze, den ÖPNV in Sachsen attraktiver zu machen, haben die ÖPNV-Zweckverbände, gemeinsam mit dem sächsischen Städte- und Gemeindetag und des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) nun erarbeitet.

Bereits für dieses Jahr stehen erste Veränderungen bei der Ticket- und Tarifgestaltung an. Ab August soll ein "Azubiticket" eingeführt werden, sodass alle Berufsschüler für 48 Euro monatlich im Verbundgebiet unterwegs sein können. Für je fünf Euro zusätzlich besteht die Option, weitere Verbünde zuzukaufen.

Bessere Anbindung auf dem Land

Auch die Schüler sollen die "Öffis" künftig günstiger nutzen können. Zum Preis von zehn Euro im Monat wird ab Schuljahresbeginn 2019/2020 ein verbundweit gültiges Schülerfreizeitticket eingeführt. Von Montag bis Freitag können Schüler ein-, um- und zusteigen, am Wochenende und in den sächsischen Schulferien gilt das Ticket sogar ganztägig. Ergänzt werden soll das Angebot für Schüler durch eine landesweit gültige Bildungsfahrkarte, die ab dem neuen Schuljahr 2020 angeboten wird und ganztägig und ganzjährig gültig ist.

Für eine noch höhere Streckenabdeckung soll der "Plusbus" beziehungweise der "Taktbus" eingeführt werden. Die zusätzlichen Linien sollen vor allem ländliche Regionen besser an den ÖPNV anbinden. Das Angebot soll dazu mit dem Schienenpersonenverkehr (SPNV) verknüpft werden. In Leipzig und dem Nahverkehrsraum Oberelbe sind bereits erste Pilot-Takt- und Plusbusse unterwegs.

Eigene Koordinierungsgruppe

Eine Koordinierungsgruppe, deren Mitglieder die Verbandsvorsitzenden der ÖPNV-Zweckverbände und der Staatssekräter für Verkehr im SMWA sind, soll die Weiterentwicklung von Bus und Bahn im Freistaat künftig betreuen. (ls)