ÖPNV

Sächsische Städte beschaffen gemeinsam

Zwickau, Görlitz und Leipzig bestellen Straßenbahnen bei einem Konsortium aus Heiterblick und Kiepe Electric.
15.12.2021

Ulf Middelberg – Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe, Uwe Rößler – Geschäftsführer Städtische Verkehrsbetriebe Zwickau, Sven Sellig – Geschäftsführer der Görlitzer Verkehrsbetriebe, Samuel Kermelk – Geschäftsführer HeiterBlick, Alexander Ketterl – Geschäftsführer Kiepe Electric (v.l.)

Die Verkehrsunternehmen aus Zwickau, Görlitz und Leipzig beschaffen gemeinsam neue Straßenbahnen. Die notwendige europaweite Ausschreibung wurde erfolgreich abgeschlossen. Dabei hat sich Leiwag als Lieferant durchgesetzt, ein Konsortium von Heiterblick und Kiepe Electric. Der Liefervertrag wurde nun offiziell unterzeichnet.

"Im Rahmen der Mobilitätsstrategie 2030 gestalten wir in Leipzig die Verkehrswende schrittweise für die Bürger. Dazu gehören auch moderne, attraktive Straßenbahnen. Umso mehr freut es mich, dass sich ein Leipziger Unternehmen, nach einem offenen, europaweiten Verfahren, durchsetzen konnte", so Oberbürgermeister Burkhard Jung.

Auch alternative Antriebe denkbar

Im Sommer 2019 wurde das Projekt unter dem offiziellen Projektnamen „Sächsische Plattform - Straßenbahn der Zukunft“ gestartet. Mit Blick auf zukünftige technologische Entwicklungen enthalten die Angebote auch Lösungen für Fahrerassistenzsysteme und alternative Antriebe wie Wasserstoff.

Für die Leipziger Verkehrsbetriebe ist dies das größte Straßenbahnprojekt der LVB-Geschichte. Der nun geschlossene Vertrag sieht die Lieferung von 25 Fahrzeugen mit 45 Metern Länge sowie weitere Optionen mit bis zu 130 Fahrzeugen vor. Die neuen und 2,40 Meter breiten Bahnen sollen ab 2024 für die Leipziger unterwegs sein.

Hohe Synergieeffekte

Durch die enge Zusammenarbeit mit den Verkehrsbetrieben aus Zwickau und Görlitz wird die „Straßenbahn der Zukunft“ auch in weiten Teilen Sachsens präsent. Die Gemeinschaftsvergabe führt außerdem zu technischen und wirtschaftlichen Synergien, etwa im Prozess der Fahrzeugzulassung und im Betrieb der Fahrzeuge bei Wartung, Instandhaltung und Ersatzteilbevorratung.

Das gemeinsame Beschaffungsprogramm bis voraussichtlich 2030 hat einen Gesamtumfang von rund 600 Millionen Euro. Durch die gemeinsame Bestellung der ersten Fahrzeuge aller drei sächsischen Verkehrsunternehmen sei ein Kostenvorteil von 27 Millionen Euro generiert worden.

Lieferung für 2024 geplant

Im nächsten Jahr wird das Pflichtenheft erstellt, sodass die Fertigung 2023 beginnen kann. Die Lieferung und der Probebetrieb sollen dann 2024 folgen. (wa)