Es sei kein Entweder-Oder, erklärt Elke Nentwich, Plattformmanagerin bei den Wuppertaler Stadtwerken, auf den VKU-Marketing-Experts, einem Praxistreff für Marketing-Expert:innen aus der Kommunalwirtschaft in Berlin.

Um die eigenen Inhalte online an die Kund:innen zu bringen, sollten Stadtwerke neben der organischen Reichweite auf Anzeigen bei Google und Social Media setzen. Anzeigen könnten kurzfristig mehr Aufmerksamkeit bringen, aber nur die organische Reichweite sorge für konstante Zugriffszahlen.

Als organische Reichweite wird die Aufmerksamkeit bezeichnet, die Inhalte ohne Werbeanzeigen bekommen, weil sie etwa durch die Suchmaschinen gefunden werden.

Die Wuppertaler Stadtwerke haben ihre Website vor einem Jahr genau unter diesen Gesichtspunkten gerelauncht und SEO-optimiert, also so gestaltet, dass Suchmaschinen entsprechende Schlüsselwörter mit der Seite verbinden.

"Der Content muss einzigartig und mit den richtigen Keywords versehen sein“, betont Nentwich. Wer in den Google Ads auf eine gute Website verlinkt, hat ebenfalls Vorteile: Mit einer Bewertung auf einer Skala von 1 bis 10 misst Google die Qualität der geschalteten Google Ads in Bezug auf das jeweilige Keyword. Die Anzeigen werden nicht nur besser platziert und schneller gefunden, auch die Anzeigenkosten sinken.

"Trinkwasser Wuppertal" wird jetzt besser gefunden

Durch die Optimierung der Website konnten beispielsweise die Zugriffe auf das Keyword "Trinkwasser Wuppertal" um 27 Prozent gesteigert werden. Das bedeutet, dass die Website organisch von mehr Nutzern über die Google-Suche gefunden wird, also ohne dass die Stadtwerke Werbung schalten müssen.

Der Vorteil der organischen Reichweite ist, dass sie kostengünstig und authentisch sei, sagt Jana Meyer, Managerin für Onlinekommunikation bei den Wuppertaler Stadtwerken. Außerdem helfe sie, langfristig eine gute Präsenz aufzubauen. Werbung über Google Ads oder Social Media hingegen bringe meist sofortige Erfolge, sei skalierbar und ermögliche eine gezielte Ansprache.

"Für Solaranlagen schalten wir Anzeigen in bestimmten Stadtteilen von Wuppertal“, erklärt Meyer. "So erreichen wir die Menschen mit Einfamilienhäusern und den finanziellen Mitteln, die als Kunden in Frage kommen." (pfa)