Die Stadtwerke Bochum haben das Geschäftsjahr 2017 mit einem guten Bilanzergebnis abgeschlossen. "Nimmt man die verschiedenen Sondereffekte des vergangenen Geschäftsjahres zusammen, erzielt die Stadt Bochum konsolidiert in der Holding für Versorgung und Verkehr (HVV) die vereinbarte Gewinnabführung in Höhe von 50 Mio. Euro", erklärte Dietmar Spohn, Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Bochum bei der Bilanzpressekonferenz des kommunalen Energie- und Wasserversorgers. Das vorausgegange Geschäftsjahr 2016 hatte der Versorger dank diverser Sondereffekte mit einem Ergebnis von 175,1 Mio. Euro abgeschlossen.

Erneuerbare mit Ergebnisbeitrag von sechs Mio. Euro

Neben der Gewinnabführung von 50 Mio. Euro haben die Stadtwerke im Jahr 2017 zusätzlich Konzessionsabgaben in Höhe von 21,6 Mio. Euro an die Stadt geleistet. Auf Ebene der HVV wurden zudem durch den Verkauf von RWE-Aktien Veräußerungsgewinne von 21,2 Mio. Euro erzielt. Die größten Beiträge zu dem soliden Leistungsausweis lieferten neben dem Vertriebs- und Netzgeschäft vor allem die Beteiligungsergebnisse – allen voran die Beteiligung an der Gelsenwasser AG mit einem Ertrag von 32,4 Mio. Euro. Die 18-Prozent-Beteiligung über die KSBG an der Steag verbuchte einen Beteiligungsertrag in Höhe von 2,7 Mio. Euro, die Beteiligungen im Bereich erneuerbare Energien trugen erneut rund sechs Mio. Euro zum Gesamtergebnis der Stadtwerke Bochum bei.

Trotz rückläufiger Umsatzerlöse von 438,1 Mio. Euro (Vorjahr: 449,2 Mio. Euro)  konnten die Stadtwerke beim Strom- und Gasabsatz zulegen. 2017 wurden 1,92 Mrd. kWh (Vorjahr: 1,86 Mrd. kWh) Strom verkauft, der Gasabsatz konnte von 2,65 Mrd. kWh in 2016 auf 2,79 Mrd. kWh im Geschäftsjahr 2017 gesteigert werden. Dies ist vor allem Zuwächsen im bundesweiten Vertriebsgeschäft zu verdanken. Das bundesweit vertriebene Strom- und Gas-Produkt "Stadtwerke Bochum gut & fix" hat mittlerweile mehr als 12000 Kunden.

50000 Kunden nutzen Online-Kundencenter

Erste Erfolge gab der Kommunalversorger auch bei den diversen Energiedienstleistungs-Paketen für Privat und Gewerbekunden bekannt. Mehr als 170 dieser Angebote konnten an Kunden vermittelt werden, darunter Solaranlagen, moderne Heizungen, Ladesäulen, LED-Beleuchtung und Klimaanlagen. Rund 50000 Kunden nutzen mittlerweile das Online-Kundencenter der Stadtwerke.

Um weiter erfolgreich zu bleiben, will das kommunale Unternehmen in den kommenden Jahren den Bereich erneuerbare Energien weiter ausbauen. Das jetztige Portfolio von bereits deutlich über 100 MW soll um rund 60 MW erweitert werden, dafür ist ein Investitionsvolumen von rund 120. Mio. Euro vorgesehen. "Wir verfolgen derzeit im Projektscouting mehrere Ansätze parallel für Onshore Wind und Photovoltaik: Neben der langfristigen Weißflächenentwicklung sollen verstärkt auch Kaufoptionen weiterverfolgt werden", so der Sprecher der Geschäftsführung, Dietmar Spohn.

180 Ladepunkte bis zum Jahresende

Auch die Ladeinfrastruktur in der Ruhrgebietsmetropole wird stetig erweitert. Im laufenden Jahr werden weitere 26 öffentliche Normalladesäulen und sieben Schnellladesäulen errichtet, die entsprechenden Förderanträge wurden vom Bundesverkehrsministerium bewilligt. Die Standorte sind über die Stadtteile Bochums verteilt, ZIel ist eine möglichst flächendeckende Infrastruktur. Bis zum Jahresende soll das Netz auf rund 180 Ladepunkte im Stadtgebiet wachsen, davon rund 80 öffentlich und rund 100 im Kundenauftrag. (hoe)