Breitband

BNetzA-Chef: "Kunden erreichen oft die versprochene Internetgeschwindigkeit nicht"

Die Bundesnetzagentur hat die Ergebnisse ihrer Breitbandmessung veröffentlicht: Festnetz sowie Mobilfunk.
14.06.2022

Die Internetgeschwindigkeit - ein Streitpunkt zwischen Kunden und Anbietern

Die Bundesnetzagentur hat am Dienstag detaillierte Ergebnisse ihrer Breitbandmessung veröffentlicht, darin wird festgehalten, ob die vereinbarten Geschwindigkeiten bei den Endkundinnen und -kunden eingehalten werden: "Die Ergebnisse sind noch nicht zufriedenstellend. Kunden erreichen weiterhin oft nicht die versprochene Internetgeschwindigkeit", sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. Im Festnetz erhielten 83,5 Prozent der Nutzer über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg im Download mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate, heißt es in der Pressemitteilung.

Bei 36,5 Prozent der Nutzer wurde diese voll erreicht oder überschritten. Zwischen den einzelnen Bandbreiteklassen und Anbietern fielen die Ergebnisse unterschiedlich aus. Bezogen auf die absolute Datenübertragungsrate unterscheiden sich die Anbieter - auch technologiebedingt - zum Teil "sehr deutlich" voneinander, heißt es ferner. Die meisten Kunden (80,3 Prozent) waren mit der Leistung ihres Breitbandanschlusses zufrieden (Noten 1 bis 3). Weniger als 10 Prozent der Kunden bewerteten ihren Anschluss mit den Noten 5 oder 6. 

Ergebnisse im Mobilfunk

Im Mobilfunk lag das generelle Niveau erneut deutlich unter dem im Festnetz. Über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg erhielten im Download 20,1 Prozent der Nutzer (2019/2020: 17,4 Prozent) mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten geschätzten maximalen Datenübertragungsrate; bei 2,6 Prozent der Nutzer wurde diese voll erreicht oder überschritten (2019/2020: 2,1 Prozent).

Die Endkunden bewerteten die Anbieter weit überwiegend mit Noten von 1 bis 3 (75,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der Anteil leicht gestiegen (2019/2020: 74,2 Prozent). Dass der in der Breitbandmessung ermittelte Verhältniswert wieder auf einem niedrigen Niveau lag, lege weiterhin den Schluss nahe, dass die Nutzer bei mobilen Breitbandanschlüssen eher die Mobilität und die zur Verfügung stehende absolute Datenübertragungsrate bewerten würden als das Erreichen der in Aussicht gestellten Datenübertragungsrate, kommt die Behörde zum Schluss. (gun)