Breitband

BNetzA wird auch regionale 5G-Lizenzen vergeben

Neben der Versteigerung von Frequenzen ist auch eine Zuteilung zur lokalen Nutzung im Antragsverfahren geplant. Genau hier sieht der kommunale TK-Anbieter Wilhelm.tel große Chancen.
16.05.2018

Regionale Netzbetreiber können bei der Bundesnetzagentur Frequenzen der kommenden Mobilfunkgeneration 5G beantragen und damit die Mobilfunkversorgung im ländlichen Raum verbessern. Die Aufsichtsbehörde erarbeitet hierzu aktuell ein Antragsverfahren für Frequenzzuteilungen in den Bereichen 3700 bis 3800 MHz und 26 GHz zur lokalen und regionalen Nutzung.

Bedarf bei Anwendungen wie Industrie 4.0

Neben regionalen Netzbetreibern können auch kleine und mittlere Unternehmen oder Start-Ups, mit einem erst künftig auftretenden Frequenzbedarf sowie Gemeinden und Vertreter der Land- und Forstwirtschaft das Potenzial von 5G für bestimmte Anwendungen nutzen. So besteht beispielsweise ein Bedarf an Frequenzen für autarke Funknetze bei Anwendungen wie Industrie 4.0.

Für den 100 Prozent kommunalen Telekommunikationsanbieter Wilhelm.tel, eine Tochter der Stadtwerke Norderstedt, ist das eine gute Nachricht. Geschäftsführer Theo Weirich hatte erst kürzlich bekräftigt, dass sich das Unternehmen für eine regionale Lizenz bewerben will – eventuell auch mit einem Partner. Wilhelm.tel ist mit rund 400000 Kunden der größte Betreiber von Glasfasernetzen im Großraum Hamburg. Um höhere Bandbreiten und niedrigere Reaktionszeiten zu erzielen, benötigen 5G-Masten eine direkte Anbindung ans Glasfasernetz.

"Für Stadtwerke könnte das schnell zum Kerngeschäft werden"

"Eine Fragmentierung der Lizenzen wird den Ausbau beschleunigen und die Technologie in Deutschland voranbringen", ist Weirich überzeugt. Deshalb müsse man als Versorgungsunternehmen seinen Hut in den Ring werfen. "Die Investitionen für ein kleines Unternehmen sind riesig, aber für eine abgegrenzte Region wäre es zu schaffen", so der Geschäftsführer gegenüber der ZfK. Für Stadtwerke könnte das schnell zum Kerngeschäft werden mit einer sehr langfristigen Perspektive.

Die Bundesnetzagentur will im Frühjahr 2019 die 5G-Lizenzen vergeben. Die Behörde hat heute eine Versteigerung für Frequenzen bei zwei und 3,6 Gigahertz angeordnet. Diese eigneten sich besonders für den Ausbau von 5G in Deutschland.  "Der Mobilfunk braucht weitere Frequenzen für den Netzausbau, um die stark steigenden Datenvolumina bewältigen zu können. Da die Frequenzen knapp sind, werden sie versteigert", sagte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.

Die fünfte Mobilfunkgeneration werde nicht nur Datenraten für Endnutzer verbessern, sondern auch völlig neue Anwendungen wie automatisierte Produktion (Industrie 4.0) und Echtzeitanwendungen ermöglichen. Bis Ende 2018 sollen die finalen Vorgaben für die Versteigerung stehen. (hoe)