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Bundesnetzagentur: Kein Ausschluss von Huawei bei 5G

Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur (BNetzA) macht erneut deutlich, dass man sich dem Druck der USA nicht beugen werde. Der Behörde lägen keine konkreten Anhaltspunkte des chinesischen Telekommunikationsriesen zur Spionage vor. Für Deutschland könnte ein Huawei-Ausschluss indes Folgen haben.
15.04.2019

Wer die Anforderungen der Bundesnetzagentur erfüllt, soll auch 5G-Netze ausbauen dürfen.

BNetzA-Präsident Jochen Homann sagte gegenüber der Financial Times, man werde den chinesischen Telekommunikationskonzern Huawei beim Aufbau eines 5G-Netzes nicht ausschließen.

"Der Bundesnetzagentur liegen keine konkreten Anhaltspunkte gegen Huawei vor. Und wir kennen auch keine andere deutsche Institution, die konkrete Beweise erhalten hat“, zitiert das Blatt Homann.

Schärfere Regeln für die Auswahl von Anbietern

Anfang März hatte die Behörde zwar die Regeln verschärft, denen sich Anbieter unterwerfen müssen, wenn sie am Aufbau in Deutschland mitwirken wollen. Doch auch hier betonte der BNetzA-Chef, dass kein Unternehmen pauschal ausgeschlossen werde – auch nicht Netzwerkausrüster Huawei.

Die USA indes drängen darauf, Huawei auszuschließen. Die Amerikaner befürchten, dass der chinesische Konzern über seine Produkte sensible Informationen ausspionieren könne. Beweise gibt es dafür aber bislang nicht, Huawei weist die Vorwürfe stets zurück.

Huawei-Ausschluss würde 5G-Rollout verzögern

Homann wies darauf hin, dass ein Ausschluss von Huawei außerdem für Probleme für die Deutsche Telekom und ihre Rivalen sorgen würde, da diese alle mit der Huawei-Technologie in ihren Systemen arbeiten. Hinzu komme eine Reihe an Patenten auf diesem Gebiet, die Huawei halte. Würde man Huawei ausschließen, würde man auch den Rollout der digitalen Netze verzögern.

Wenn der chinesische Konzern also alle Anforderungen erfülle, könne er am 5G-Ausabu teilnehmen, so Homann gegenüber der Financial Times. Man werde bei der Auswahl der Dienstleister besondere Vorsicht walten lassen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) werde zudem sicherheitskritischen Komponenten auf IT-Sicherheit prüfen. (sg)