Breitband

Wemacom und Landkreise implementieren digitale Genehmigungsverfahren

Die Basis bilden Geodatenportale: Mit der aufgebauten Plattform können die Beteiligten schneller involviert werden und online reagieren.
01.07.2021

Um die Genehmigungsverfahren für den Glasfaserausbau zu beschleunigen, wurde eine digitale Plattform implementiert.

Die Landkreise Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg haben sich aus diesem Grund gemeinsam mit der Wemacom Breitband – einem Joint Venture der Wemag AG und der Stadtwerke Schwerin –  das Ziel gesetzt, einen großflächigen Netzausbau zu erreichen. Um dieses Vorhaben zu erleichtern haben die Landkreise und das Joint Venture ein digitales Antrags- und Genehmigungsverfahren implementiert, wie die Wemacom mitteilt.

"Mithilfe von bereits bestehenden Geodatenportalen der Landkreise wollten wir die Planungs- und Genehmigungsprozesse transparenter machen und beschleunigen", erklärt Volker Buck, Geschäftsführer der Wemacom. Dafür wurde eine elektronische Plattform entwickelt, die nicht nur alle Geodaten des Ausbaugebietes abbildet, sondern in der darüber hinaus ein Ampelsystem integriert ist.

So funktioniert es

Im klassischen Genehmigungsverfahren werden die vielen Antrags- und Planungsunterlagen bei jedem einzelnen Genehmigungsträger eingereicht. Im Anschluss beginnt ein zeitintensives Abstimmungs- und Beteiligungsverfahren. Darin enthalten sind regelmäßige Änderungs- und Anpassungsbedarfe zwischen den Behörden und dem Antragsteller. Dabei werden die Unterlagen mehrfach postalisch oder per Mail zwischen den Beteiligten ausgetauscht.

Um diese Hürden schneller überwinden zu können und alle Genehmigungsträger sowohl frühzeitig als auch gleichzeitig zu beteiligen, nutzen die Landkreise Geodatenportale, wie beispielsweise das KVW-MAP im Landkreis Ludwigslust-Parchim. In diesen webbasierten Portalen sind alle Geodaten sowie Luftbilder, Liegenschaftsbücher, Naturschutzdaten und vieles mehr einsehbar und werden mit den eingereichten Planungsunterlagen verschnitten. Im Rahmen des geförderten Breitbandausbaus wurden diese Funktionen um ein digitales Antrags- und Genehmigungsverfahren sowie um ein Ampelsystem erweitert.

Online prüfen und direkt darauf eingehen

Wenn nun also der Planer einen Trassenverlauf mit allen notwendigen Unterlagen hinterlegt, können alle Genehmigungsträger online den Bereich detailliert prüfen und über die Ampel- und Kommentarfunktion ihre Anmerkungen und Änderungswünsche hinterlassen sowie die der anderen Genehmigungsbehörden einsehen. Das ermöglicht eine frühzeitige Transparenz für alle Beteiligten und sorgt dafür, dass Ziel- und Nutzenkonflikt gegeneinander abgewogen werden können.

"Das digitale Verfahren hat aber noch einen weiteren entscheidenden Vorteil: Es ist nachhaltiger und schont die Umwelt, da mit der digitalen Dokumentation der Einsatz von Papier ersetzt wird", so Buck. Alleine im Landkreis Ludwigslust-Parchim konnten so schon rund zwei Tonnen Papier gespart werden. Gleichzeitig ist das Verfahren zukunftsorientiert – im Rahmen der Corona-Pandemie 2020/2021 war es durch das digitale Antrags- und Genehmigungsverfahren überhaupt erst möglich, dass Genehmigungsträger auch im Homeoffice erreichbar waren. Deshalb soll das Verfahren zukünftig auch für andere klassische Bauvorhaben eingesetzt werden. (gun)