Smart City / Energy

Im Fadenkreuz der Hacker

Die Erlanger Stadtwerke erhielten im vergangenen Jahr etwa zwei Millionen E-Mails mit Trojanern und Viren. 4130 davon waren sogar bösartig. Der Kommunalversorger will sich mit einem eigenen schnellen Glasfasernetz vom öffentlichen Netz weitgehend entkoppeln.
03.04.2019

Sicherheitsrisiko für Stadtwerke: Kommunalversorger steuern digitalisiert eine Vielzahl von Anlagen: Wasser- und Heizkraftwerke, Umspannwerke und Trafostationen sowie Wasserwerke und Brunnen, Bäder und Busse, Windkraftanlagen und Pumpstationen, Hochbehälter und Straßenleuchten.

Etwa 2,7 Mio. E-Mails erreichten die Erlanger Stadtwerke 2018. Zwei Millionen davon wurden als bedrohlich eingestuft und 4130 sogar als "bösartig". Das berichtet Vorstandschef Wolfgang Geus laut Lokalmedien auf einer aktuellen Stadtwerke-Veranstaltung zum Ausbau des Glasfasernetzes.

Nur 21 Prozent der bei den Stadtwerken eingehenden E-Mails sind tatsächlich frei von Schadsoftware und Viren, so Geus. Er selbst habe schon eine E-Mail bekommen, die angeblich von einer ihm bekannten Mitarbeiterin der Stadtverwaltung gesendet wurde. Da die Mail aber im Spam-Filter landete, sei man misstrauisch geworden und der Sache auf dem Grund gegangen. Tatsächlich handelte es sich um eine gefälschte Mail aus Taiwan. Monate später hätte ein Trojaner die Programme im Stadtwerke-Netz stilllegen können, heißt es.

Kein hundertprozentiger Schutz

Zwar gebe es keinen hundertprozentigen Schutz, derzeit versuchen die Erlanger aber, sich mit einem eigenen schnellen Datennetz per Glasfaser weitestgehend vom öffentlichen Netz zu entkoppeln, schreibt das Blatt. Gneus sieht demnach auch den Einbau intelligenter Messsysteme im Hinblick auf die Sicherheit skeptisch. (sg)