Smart City / Energy

Intelligente Netzsteuerung: Eon-Töchter gridX und Westenergie kooperieren

Westnetz setzt bei einem wichtigen Zukunftsprojekt auf die Energiemanagementlösung des Start-ups. Insbesondere bei der Integration weiterer Ladeinfrastruktur und weiterer Lasten verspricht man sich von der Zusammenarbeit viel.
11.11.2021

Das Digital-Start-up gridX entwickelt digitale, intelligente Lösungen wie Edge- und Cloud-Services für Last- und Energiemanagement, um erneuerbare Energien herstellerunabhängig für alle zugänglich zu machen. Sie sorgen laut dem Unternehmen dafür, dass verfügbare Energie dynamisch aufgeteilt wird, Ladevorgänge intelligent optimiert und Spitzenlasten vermieden werden.

Das Smart-Grid-Unternehmen „gridX“ und der Verteilnetzbetreiber Westnetz kooperieren. Konkret will die Westenergie-Tochter mit Hilfe der Energiemanagementlösung von gridX das Zukunftsprojekt „Netzbetrieb 4.0” weiter voran treiben, heißt es in einer Pressemitteilung.

Im Rahmen dieses Vorhabens stattet Westnetz 100 Ortsnetze mit intelligenter Messtechnik aus und bindet diese an ein digitales System an. Die unterschiedlichen Komponenten können so miteinander kommunizieren, um Stromerzeugung, Verbrauch und Speicherung dynamisch zu steuern. Gleichzeitig würden Planung und Betrieb der Ortsnetze noch sicherer und effizienter. Damit leiste der Verteilnetzbetreiber einen wichtigen Beitrag zur kostenoptimalen Integration von flexiblen Lasten im Netz – allen voran zu Ladepunkten für E-Mobilität.

Erfolgreiches Pilotprojekt

Im Falle eines Netzengpasses sei das Gesamtsystem in der Lage, diesen zu erkennen, steuernd auf flexible Lasten zuzugreifen und damit Betriebsmittelüberlastungen vorzubeugen.  

Bereits zuvor habe das vorhandene EMS von gridX an einem Pilotstandort mit 17 Ladesäulen und Solaranlagen für eine lokale Optimierung der Energieflüsse innerhalb der zur Verfügung stehenden Leistungsgrenze gesorgt. Diese Leistungsgrenze könne von nun an intelligent und abhängig vom Netzzustand vom Netzbetrieb 4.0-System über das Backend von gridX angepasst werden.

Das macht laut dem Digital-Start-up die bislang erforderlichen Sicherheitspuffer für seltene Leistungsspitzen im Netz obsolet und sorgt zukünftig für eine optimale Ausnutzung der Leistungsfähigkeit des Verteilnetzes. Das reduziere zum einen die Kosten für den Netzausbau, zum anderen werde auch die Integration weiterer Ladeinfrastruktur oder anderer Lasten beschleunigt.

Flexibel und skalierbar

Das mehrheitlich zum Eon-Konzern gehörende Unternehmen gridX verfügt über eine Plattform, auf welcher innovative Energielösungen schnell und skalierbar entwickelt und ausgerollt werden können. „Dieses Pilotprojekt zeigt zum einen die Flexibilität unserer Plattform und zum anderen die Skalierbarkeit der Lösungen, die auf Xenon aufbauen. Durch unseren modularen Ansatz und die enge Zusammenarbeit mit unserem Partner Westnetz können wir zukunftsorientierte Projekte umsetzen, um die Integration von Ladeinfrastruktur in das Stromnetz zu beschleunigen und die Mobilitätswende voranzutreiben“, sagt Tim Steinmetz, Chief Growth Officer von gridX. 

Robin Schiwek, Project Manager bei Westnetz, ergänzt: "Die gemeinsam mit gridX entwickelten Lösungen bringen die dringend benötigte Flexibilität und Dynamik ins Netz. Die dadurch realisierten Effizienzgewinne reduzieren die Kosten für alle Beteiligten – insbesondere für die Endverbraucher:innen. Durch die Vernetzung ermöglichen wir einen höheren Anteil erneuerbarer Energien und tragen so unseren Teil zur Energiewende bei." (hoe)