Smart City / Energy

Massenkunden an Flexibilitätsmarkt heranführen: Rheinenergie bindet Nachtspeicher ein

Die Rheinenergie will in ihr virtuelles Kraftwerk 500 Nachtspeicherheizungen einbinden. Die Steuerung der Anlagen übernimmt die Berliner Gwadriga, die ihr Portofolio nun bei den Mehrwrtdiensten ausbaut.
05.07.2018

Strategischer Partner für das in Gründung befindliche Stadtwerk in St. Augustin: die Rheinenergie AG in Köln

Im Projekt „Virtueller WärmeStromPool" will die Kölner Rheinenergie in den kommenden Jahren bis zu 500 Nachtspeicherheizungen ins virtuelle Kraftwerk einbinden und verstärkt mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgen. Für die Abwicklung des dazu nötigen CLS-Managements, das für die Steuerung der Heizungen nötig ist, erhielt jetzt die Berliner Gwadriga GmbH & Co. KG, ein Unternehmen von Rheinenergie, EWE und Westfalen Weser Netz, den Zuschlag.

Vorausgegangen war ein Auswahlverfahren, bei dem drei Anbieter im Rahmen von Einzel-Workshops genau unter die Lupe genommen wurden. Überzeugt habe der Full-Service-Ansatz von Gwadriga, mit dem sich der Aufwand für das CLS-Management minimieren lasse, fasst Evren Gönen, als Teilprojektleiter bei Rheinenergie, die Gründe für die Entscheidung zusammen.

Zum Jahresende startet erster Feldtest

In einem ersten Schritt wurde jetzt bei Gwadriga eine Laborumgebung aufgebaut, mit der die Schaltprozesse über das Smart-Meter-Gateway und die dazugehörige Steuerbox erfolgreich getestet wurden. Das Pendant auf Seiten von Rheinenergie wird derzeit installiert. Bis Ende des Jahres soll ein erster Feldtest starten. Das mit Mitteln aus dem Klimaschutzwettbewerb "VirtuelleKraftwerke.NRW" geförderte Projekt läuft bis März 2020.

Im Rahmen des Projekts „Virtueller Wärmestrompool" will der Versorger vom Rhein künftig Stromüberschüsse aus regenerativer Erzeugung in den Nachtspeicherheizungen „zwischenlagern" und nutzen. So werden Abschaltungen bei Wind- und PV-Anlagen vermieden. „Besitzer solcher Heizungen können sich so proaktiv für die Umsetzung der Energiewende engagieren und gleichzeitig davon profitieren. Denn sie werden an den Erlösen beteiligt, die durch die optimale Nutzung der Flexibilitäten entstehen – eine echte Win-Win-Situation", erklärt Evren Gönen.

Marketing-Aktion, um möglichst viele Teilnehmer zu gewinnen

Für das Virtuelle Kraftwerk der Rheinenergie bedeutet dieses Projekt den ersten Schritt zur Nutzung von Flexibilität im Massenkundensegment. Und bei diesem Schritt ist das Instrument CLS-Management das Mittel der Wahl. Die Suche nach Teilnehmern ist gestartet und wird jetzt mit einer Marketing-Aktion intensiviert, um möglichst viele Teilnehmer für dieses Projekt zu gewinnen.

„Nachdem wir die Pflicht der Gateway-Administration als Prozess vollständig beherrschen, bauen wir mit diesem Auftrag unser Portfolio nun auch bei den Mehrwertdiensten weiter aus",  sagte Gwadriga-Geschäftsführer Michał Sobótka. Erfreulich sei, dass man sich im Rahmen des vom Fördermittelgeber vorgeschriebenen Auswahlverfahrens gegen kompetente Wettbewerber durchsetzen konnte. Das Berliner Unternehmen erbringt dabei Prozessdienstleistung für das Projekt auf Basis des BTC AMM Control Managers; zum Einsatz kommen zunächst Steuerboxen von Theben. (sg)