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Mitnetz Strom beginnt flächendeckenden Einbau intelligenter Messsysteme

Pünktlich zum offiziellen Start des Smart-Meter-Rollouts am 24. Februar rollt die Envia-M-Tochter in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen aus.
24.02.2020

Bereit zum Start: Mitnetz Strom bereitet sich seit Jahren intensiv auf die Einführung intelligenter Messsysteme vor.

Der grundzuständige Messstellenbetreiber der Envia-M-Gruppe wird vom 24. Februar an mit der flächendeckenden Einführung intelligenter Messsysteme im Netzgebiet beginnen. Vorgesehen ist, bis 2032 schrittweise über 200.000 neue Messgeräte einzubauen. Der Startschuss hatte sich mehrfach verschoben. Das zuständige Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) benötigte für die Zertifizierung der Gerätehersteller deutlich länger als ursprünglich angenommen.

Die intelligenten Messsysteme erhalten zunächst alle Stromkunden mit einem Jahresverbrauch von mehr als 6000 Kilowattstunden bis 100.000 Kilowattstunden. Gedulden müssen sich Betreiber von Anlagen, die Strom aus erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplung erzeugen. Warten müssen auch Betreiber von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie beispielsweise Wärmepumpen und -speichern oder Elektroladesäulen. Sie bekommen die neuen Messgeräte zu einem späteren Zeitpunkt. Wann genau, steht noch nicht fest.

Mitnetz Strom bietet Messdienstleistungen

„Intelligente Messsysteme sind ein wichtiger Baustein für eine intelligente Stromversorgung. Stromkunden können ihren Stromverbrauch sehr viel besser kontrollieren und so sparsamer und effizienter mit Strom umgehen. Sie profitieren zudem künftig von zeitvariablen und lastvariablen Stromtarifen. Netzbetreiber können die Stromnetze perspektivisch sehr viel besser steuern. Dies wird mit Blick auf die Energiewende immer wichtiger“, betont der Technische Geschäftsführer von Mitnetz Strom Adolf Schweer. Sein Unternehmen ist als Smart-Meter-Gateway-Administrator zertifiziert. Für andere grundzuständige Messstellenbetreiber biete man von der Auswahl und Beschaffung über Einrichtung und Überwachung, Betrieb und Entstörung, Abrechnung und Bilanzierung bis hin zum Vertrags- oder Datenmanagement eine Komplett-Dienstleistung. Dabei sei auch jede Dienstleistung einzeln abrufbar. Nach eigenen Angaben hat Mitnetz Strom bereits 50 Kunden, die der Stromnetzbetreiber bei der Umsetzung unterstützt.

Enge Zusammenarbeit mit Hochschulen und Start-ups

Das Unternehmen hat zudem gemeinsam mit mehr als 60 anderen grundzuständigen Messstellenbetreibern eine Anwendergemeinschaft gegründet. Die Mitglieder sind für rund 3,3 Millionen Stromzähler zuständig – 30 Prozent der Stromzähler in Ostdeutschland.

Man arbeite auf dem Gebiet zudem eng mit regionalen Hochschulen und Start-ups zusammen. Mit den Hochschulen Anhalt (Köthen), Merseburg und Mittweida hat der grundzuständige Messstellenbetreiber der Envia-M-Gruppe ein Qualitätsmanagement-System entwickelt und ein Prüflabor eingerichtet. Gemeinsam mit dem Merseburger Start-up Exceeding Solutions bietet das Unternehmen zudem Prüfsysteme für Netzbetreiber, Prüfstellen und Hersteller an. „Wir sind damit für die Einführung intelligenter Messsysteme bestens gerüstet“, so Schweer weiter. (sg)