Smart City / Energy

Projekt SISSY soll Steuern nach § 14a massentauglich machen

Der Fokus des Innovationsprojekts SISSY liegt auf der Weiterentwicklung des intelligenten Messsystems zum zentralen, sicheren und massentauglichen Zugangstor am steuerbaren Netzanschlusspunkt
19.02.2024

Ein Konsortium aus EON Grid Solutions, TMZ, Robotron, KEO, EEBUS und PPC treibt das Projekt voran. Gefördert wird das Projekt vom Bundeswirtschaftsministerium.

Mit dem Start ins neue Jahr hat auch die digitalisierte Energiewelt eine weitere Facette hinzugewonnen. Seit dem Inkrafttreten des § 14a EnWG ist der Startschuss zum verpflichtenden Einbau von Steuerungseinrichtungen gefallen. Die Kommunikationsschnittstelle zum iMSys wird nun Pflicht, um Nutzern den Zugang zu den Vorteilen der digitalisierten Energiewelt zu vereinfachen: egal ob transparente Abrechnungen, höhere Energieeffizienz oder auch die Teilnahme an Flexibilitätsmärkten.

Über die kommenden Jahre steht der Netzwelt also ein massiver Anstieg an flexiblen Erzeugern und Verbrauchern ins Haus. Für Infrastruktur und Prozesse, sowohl bei lokalen Komponenten als auch Systemen der Messstellen- oder Verteilnetzbetreibe, sind diese Aufgaben herausfordernd.
 

Großerzeuger, Nachweisführung, Steuerungsstandards als Tempothemen für den Rollout

In diesem Kontext soll das Forschungsprojekt SISSY ein großes Erprobungsumfeld für diese Prozesse bieten. Im Detail konzentriert sich SISSY auf die prototypische Umsetzung von Anwendungsfällen für die Einbindung von Großerzeugungsanlagen und die massenhafte Einbindung kleinerer Flexibilitäten in die Netzebene 6 und 7 (Niederspannung).

Neben der skalierbaren Steuerungslösung direkt aus dem Smart-Meter-Gateway sollen weitere Innovationen geprüft und fortentwickelt werden. Darunter fallen bspw. die Erleichterung der Nachweisführung und Dokumentation von Steuerungsvorgängen durch das Smart-Meter-Gateway. Außerdem wird die Verwaltung großer Gerätebestände über ein System zum Netzwerkmanagement und das Schaffen von Standards wie EEBus für die Steuerung per intelligentem Messsystem vorangetrieben.

Auch Vorgaben wie die Konformität zur VDE AR 2829-6 sind hierbei maßgebend. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Weiterentwicklung des Smart-Meter-Gateways zum zentralen Sicherheitsanker am steuerbaren Netzanschlusspunkt (SteuNA) von Liegenschaften.

Ziel des Projekts

Das Projekt verfolgt das erklärte Ziel, durch zeitliches Vorziehen und schnellere Umsetzung von Entwicklungen eine entscheidende Beschleunigung des Rollouts zu erreichen. Das Projekt werde eng mit relevanten Gremien und Verbänden zusammenarbeiten, um die Projektergebnisse in die agile Entwicklung der iMSys-Infrastruktur mit einzubringen.

Die beteiligten Partner EGS, TMZ, Robotron, PPC, KEO und EEBUS spielen eine entscheidende Rolle in der Umsetzung: Über die Partnerlandschaft kann die komplette Kommunikationsstrecke zwischen Messstellenbetreiber und Liegenschaft abgebildet werden. Eine solche Spiegelung der realen Anwendungsumgebung sei Grundlage dafür, dass fehlende Prozesse identifiziert, ausgestaltet und verprobt werden können, die einer späteren Umsetzung im Feld so nahe wie möglich kommen, heißt es in der Pressemitteilung dazu.

Das garantiere ein schnelles und unkompliziertes Überführen der Forschungsergebnisse in die Praxis und ein Aufgreifen durch Anwender in der Mess- und Verteilnetzlandschaft.  (sg)