Gas

Viehmist neu verwertet: Axpo speist Biomethan ins spanische Gasnetz ein

Dazu investiert die spanische Tochter des Energiekonzerns rund 4 Mio. Euro. Das Projekt soll als Vorbild für weitere Kooperationen dienen. Die Nachfrage in Katalonien ist hoch.
01.02.2022

Das Interesse an Biogasanlagen ist in der katalanischen Landwirtschaft in den vergangenen Jahren stark angestiegen. (Symbolbild)

Die spanische Tochtergesellschaft von Axpo hat mit dem Landwirtschaftsbetrieb Torre Santamaría die erste Biogasanlage in Spanien eingeweiht. In dieser soll der gesamte organische Abfall aus der Tierhaltung vollständig in erneuerbares Biogas und Strom umgewandelt werden, wie Axpo mitteilt.

Demnach speist die spanische Tochter des Schweizerischen Energiekonzerns das produzierte Biomethan in das lokale Gasnetz ein. Ein langfristiger Vertrag dazu wurde geschlossen. Die Zusammenarbeit soll Vorbildcharakter für andere Anlagen haben, die Mist und Gülle energetisch verwerten, heißt es.

4 Mio. Euro Investitionen

Dazu haben die Partner insgesamt fast 4 Mio. Euro investiert. Das Biomethan wird zunächst direkt in den Anlagen vor Ort zur Erzeugung von Strom für den Eigenbedarf des Bauernhofs verwendet. Das überschüssige Gas wird darüber hinaus in das lokale Netz des Betreibers Nedgia eingespeist.

"Mist und Gülle sind Abfälle, die sich ohne Behandlung sehr negativ auf Böden, Grundwasser und aufgrund der Methanemissionen auch auf die Atmosphäre auswirken", sagt Ignacio Soneira, Managing Director, Axpo Iberia. "Indem wir sie in Biomethan umwandeln, können wir diese Abfälle vollständig in Form von Energie nutzen, die direkt auf dem Bauernhof verbraucht oder in das Gasnetz eingespeist werden kann."

Böden in Katalonien kontaminiert

In Katalonien gibt es demnach etwa 8 Mio. Schweine, 700.000 Rinder und 38 Mio. Geflügeltiere, die zusammen rund 17 Mio. Tonnen Gülle erzeugen. Die Europäische Kommission hatte Spanien vor rund zwei Jahren ein Ultimatum gestellt, um das Problem der durch die Tierhaltung kontaminierten Böden in den Griff zu bekommen.

Dabei habe die Kommission auf die besonders besorgniserregende Situation in gefährdeten Gebieten mit hoher landwirtschaftlicher Produktion in Katalonien hingewiesen. In der Folge war das Interesse an Biogasanlagen in der örtlichen Landwirtschaft in den vergangenen Jahren stark angestiegen. (jk)