Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat am Donnerstag den Szenariorahmen für den Netzentwicklungsplan Gas 2020-2030 mit Änderungen bestätigt. BNetzA-Präsident Jochen Homann betonte, dass damit die Grundlage für eine vorausschauende Gasnetzplanung gelegt sei. Im Netzentwicklungsplan wollen die Fernleitungsnetzbetreiber erstmals die Auswirkungen geplanter Grüngas-Projekte auf die Infrastruktur betrachten.

Um die Auswirkungen der Projekte auf die Netzinfrastruktur besser bewerten zu können und bestehenden Unsicherheiten Rechnung zu tragen, hatte die Bundesnetzagentur den Fernleitungsnetzbetreibern aufgegeben, den möglichen Ausbaubedarf für diese Projekte in einer separaten Modellierungsvariante zu ermitteln. "Wir wollen Transparenz herstellen, was solche Projekte für die Netzinfrastruktur bedeuten", so Homann weiter. "Deswegen sollen sie zusätzlich zur regulären Gasnetzplanung betrachtet werden."

Netzentwicklungsplan als Transparenzplattform für Wasserstoffinfrastruktur

Eigentlich falle die Neuerrichtung von Wasserstoffleitungen nicht in den verbindlichen Anwendungsbereich des Netzentwicklungsplans, er könne jedoch als Transparenzplattform für eine entstehende Wasserstoffinfrastruktur dienen, begründet Homann die Maßnahme.

Weiterhin wird im Netzentwicklungsplan Gas 2020-2030 anstehende Zusammenlegung der beiden deutschen Marktgebiete eine wichtige Rolle spielen. Auch der europäischen Versorgungssicherheit würde in besonderer Weise Rechnung getragen werden, teilt die Bundesbehörde am Donnerstag mit. Die Fernleitungsnetzbetreiber würden in diesem Zusammenhang zusätzliche Transportbedarfe bei der Erstellung des Plans berücksichtigen.

Netzentwicklungsplan wird jetzt erarbeitet

Auf der Grundlage des bestätigten Szenariorahmens erarbeiten die Fernleitungsnetzbetreiber nun den Entwurf des Netzentwicklungsplans Gas 2020-2030 und legen in der BNetzA zur Prüfung vor. (pm)