EWE nimmt Pipeline im Nordwesten in Betrieb
GTG Nord, der Ferngasnetzbetreiber im EWE-Konzern, nimmt die Gasanbindung Wilhelmshaven-Leer (GWL) in Betrieb. Vor rund sechs Wochen wurde die letzte Schweißnaht der 70 Kilometer langen Pipeline hergestellt – nach 22 Monaten Planungs- und Bauzeit. Jetzt wurde die Leitung an das deutsche Gasnetz angebunden.
Die Gasleitung ist ein wesentlicher Baustein, um die deutsche Energieversorgung unabhängiger von russischem Erdgas zu machen und zu einer Diversifizierung der Bezugsquellen beizutragen. Die Zukunftsleitung hat die nötige Kapazität, regasifiziertes LNG aus Wilhelmshaven zu den Erdgasspeichern in Nüttermoor und Jemgum im ostfriesischen Landkreis Leer zu transportieren. Es könne Energie für über vier Millionen Haushalte bereitgestellt werden, so EWE in einer Mitteilung. Ab 2028 sei der Transport von klimaneutralem Wasserstoff über die H2-ready gebaute Leitung denkbar.
Dohler: Für die Zukunft der Energieversorgung gerüstet
EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler spricht von einem „Kraftakt“. Man habe eine zukunftsfähige Leitung gebaut, die kurzfristig Erdgas und mittelfristig grünen Wasserstoff transportieren soll.
Die gut 70 Kilometer lange Erdgas-Pipeline bindet an die vorgelagerte LNG-Infrastruktur in Wilhelmshaven an und verläuft unter anderem zu den EWE-Erdgasspeichern in Nüttermoor und Jemgum im Landkreis Leer. EWE investiert mehr als 200 Millionen Euro in das Projekt. Die Leitung mit einem Durchmesser von 60 cm (DN 600) und einer Kapazität von bis zu 6 Mrd. Kubikmetern im Jahr wurde Ende 2023 technisch fertiggestellt. (amo)