EWE setzt auf grünen Wasserstoff
Der Oldenburger Energiekonzern EWE sieht großes Potenzial in grünem Wasserstoff. "Ich bin überzeugt, dass eine Wasserstoffwirtschaft einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten wird", sagte Technikchef Urban Keussen im Gespräch mit ZfK. Wasserstoff sei weder ein Hype, noch ein reines Forschungsthema, sondern werde mittelfristig zu einem profitablen Geschäft werden.
"Von der Erzeugung über die Speicherung bis hin zum Transport haben wir alle Technologien, die wir brauchen." Nun müsse es darum gehen, die Wirtschaftlichkeit in den Blick zu nehmen. Keussen ist von der Skalierbarkeit des Geschäftsmodells "grüner Wasserstoff" überzeugt.
Politik muss nachjustieren
Zugleich brauche es aber auch andere Rahmenbedingungen, ergänzte Keussen mit Blick auf die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung. "Aktuell ist der Strom, den wir für die Elektrolyse benötigen, aufgrund der Abgaben einfach zu teuer", sagt Keussen. Das mache die Produktion von grünem Wasserstoff unwirtschaftlich. Hier sei die Politik gefordert.
Wie der Weg in die Wasserstoffwirtschaft aussehen könnte, untersucht EWE derzeit gemeinsam mit rund 90 Projektpartnern in dem vom Bundesverkehrsministerium geförderten Projekt "Hyways for Future".
Mobilität als "Einfallstor"
Im ersten Schritt werde es um die Anwendung von grünem Wasserstoff im Mobilitätsbereich gehen, erläutert Keussen. Hier sei man bereits jetzt nah an der Wirtschaftlichkeit. Auf lange Sicht wolle man aber auch in andere Sektoren vordringen.
EWE sieht sich nicht zuletzt wegen der eigenen geografischen Lage gut für den Weg in die Wasserstoffwirtschaft gerüstet. Zudem verfüge man über einen guten Kundenstamm und die nötige Speichertechnologie.
Anschubfinanzierung nötig
Dennoch sei stärkerer Rückenwind durch die Bundesregierung nötig, sagt Keussen. "Ohne eine Anschubfinanzierung durch die Politik wird es nicht gehen." (amo)