Neue Biomethananlage der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim nimmt Form an
Der Bau von Waldäcker III, der neuen Biomethananlage der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB), schreitet zügig voran – und das ist seit Kurzem deutlich zu sehen. Wer von der Schwieberdinger Straße aus einen Blick auf das Baugrundstück wirft, erkennt eine neue Silhouette: Das auf 25 mal 25 Meter Grundfläche stehende quadratische Gebäude wurde in den letzten Wochen um technische Anlagen ergänzt.
Von Juni bis August 2024 wurden sukzessive imposante Stahlsäulen an der Außenfassade installiert. Eine 33,5 Meter hohe Schornsteinanlage sowie vier je 40 Tonnen schwere und 21 Meter hohe Pufferspeicher ragen nun empor und verdeutlichen die enorme Energie, die hier schon bald gespeichert und genutzt werden kann.
Grüne Wärme für 3000 Haushalte
Ab Fertigstellung und Inbetriebnahme, Mitte 2025, erzeugt die Energiezentrale etwa 39 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom und rund 54 Millionen kWh Wärme – davon 90 respektive 80 Prozent aus erneuerbarer Energie. Damit können die Stadtwerke künftig knapp 3.000 Haushalte in der Region versorgen. Darüber hinaus spart die neue Anlage rund 13.000 Tonnen CO₂ gegenüber einer Wärmerzeugung mit Gaskesseln ein.
Die Energiezentrale Waldäcker III besteht aus zwei Biomethan-Blockheizkraftwerken (BHKW) mit einer Leistung von insgesamt 9 Megawatt. Diese werden mit einer Wärmepumpe (3, 6 MW) kombiniert, die wiederum ihren Strom aus einem dritten, kleineren BHKW (1 MW) bezieht. Konkret werden Biomethan und Erdgas in Strom und Wärme umgewandelt. Die Wärmepumpe nutzt zusätzlich die vorhandene Abwärme und speist sie ebenfalls ins Wärmenetz ein. Zusammen mit dem Holzheizkraftwerk und der größten Freiflächen-Solarthermieanlage Süddeutschlands bildet die neue Biomethananlage ein schlagkräftiges Trio nachhaltiger Energieerzeugung.
Biomethan stammt aus Deutschland
Die Energiezentrale übertrifft mit ihrer thermischen Spitzenleistung sogar die beiden anderen Anlagen und erzeugt circa zehnmal so viel Wärme wie die Solarthermieanlage. Für die Energieunabhängigkeit Ludwigsburgs ist außerdem ein wenig mehr gesorgt, denn das eingesetzte Biomethan muss laut Erneuerbare-Energien-Gesetz im Bundesgebiet eingespeist werden und stammt daher aus Deutschland.
Die Arbeiten gehen nun sowohl außen als auch innen weiter. Die Außenwände werden mit einer Streckmetallfassade verkleidet, die optische Akzente setzt und optimalen Witterungsschutz bietet. Darüber hinaus erhalten die vier Pufferspeicher eine Isolierung für maximale Energieeffizienz. Und auch die Wärmepumpe wird gestellt. Innen erfolgen Rohr- und Kabelarbeiten, die unter anderem mit Transformatoren und Schaltanlagen vernetzt werden. (amo)