Gas

Niedersachsen besorgt wegen Gasprojekt im Wattenmeer

Das Wattenmeer gehört zum Weltnaturerbe. Dementsprechend sorgen die Erdgas-Pläne aus den Niederlanden für Aufruhr. Die Aussichten, das Projekt zu kippen, stehen allerdings schlecht.
12.09.2019

Das Wattenmeer soll zum Erdgas-Standort werden – zumindest wenn es nach den Niederlanden geht. Niedersachsen steht den Förderplänen kritisch gegenüber.

Die Landesregierung möchte die niedersächsischen Interessen bei der niederländischen Planung zur Erdgasförderung im Wattenmeer vor der Insel Borkum verteidigen. "Wir werden alles dafür tun, unser Weltnaturerbe Wattenmeer in keinster Weise zu gefährden", sagte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) am Donnerstag im Landtag in Hannover. "Auswirkungen auf den deutschen Sektor sind nicht grundsätzlich auszuschließen." Niedersachsen stehe mit den für die Genehmigung zuständigen niederländischen Behörden in Kontakt. Verhindern könne das Land das Vorhaben etwa 20 Kilometer nördlich von Borkum aber wohl kaum. Die Grünen im Landtag kritisierten die Pläne.

Ein niederländisches Unternehmen will im Wattenmeer in unmittelbarer Grenznähe Erdgas gewinnen und eine Förderplattform errichten. Von dort soll bis in den deutschen Teil der unterirdischen Lagerstätte gebohrt werden. "Ich teile die Sorgen und Bedenken der Anwohner", sagte Althusmann. Noch prüften die Niederländer die Bohrungen. In das niederländische Planfeststellungsverfahren sei auch das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) eingebunden: "Es ist noch keine Entscheidung getroffen worden."

Massive Proteste in der Bevölkerung

Der Wirtschaftsminister betonte die Bedeutung der künftigen Erdgasgewinnung im Wattenmeer für die Niederlande. Am Dienstag hatte das Nachbarland angekündigt, die Förderung von Erdgas im Norden des Landes nach anhaltenden Erdbebenschäden und massiven Protesten der Bevölkerung schon Mitte 2022 zu beenden. Ursprünglich war dies für 2030 geplant. (dpa/ls)