Gas

RWE will in den Niederlanden grünen Wasserstoff produzieren

Geplant ist eine Elektrolyseur-Kapazität von 300 bis 500 Megawatt. Dazu kooperiert der Energiekonzern mit dem Offshore-Gasproduzenten Neptune Energy.
15.02.2022

Das Projekt "H2opZee" soll 300 bis 500 MW Offshore-Kapazität für grünen Wasserstoff ermöglichen.

RWE und der Offshore-Gasversorger Neptune Energy haben eine Vereinbarung unterzeichnet, um bis 2030 ein Offshore-Pilotprojekt für grünen Wasserstoff umzusetzen. "H2opZee" hat das Ziel, eine Elektrolyseur-Kapazität von 300 bis 500 MW weit vor der Küste in der niederländischen Nordsee zu bauen. Die Unternehmen wollen den grünen Energieträger mittels Strom aus Offshore-Windkraft erzeugen, wie sie gemeinsam mitteilen.

Die aktuell größten Elektrolyseanlagen in Deutschland haben laut RWE eine Kapazität von rund 20 Megawatt. Der Wasserstoff soll über eine bestehende Pipeline an Land transportiert werden. Die Leitung habe eine Kapazität von 10 bis 12 GW und sei damit für den weiteren Ausbau der grünen Wasserstoffproduktion im Gigawattmaßstab in der Nordsee geeignet.

Machbarkeitsstudie geplant

Das Projekt solle den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in den Niederlanden und niederländische Energiewende unterstützen, hieß es. Darüber hinaus planen die Projektpartner eine Machbarkeitsstudie für das zweite Quartal 2022. Für die Umsetzung des Projektes müsse noch eine Ausschreibungsmethodik festgelegt werden.

"H2opZee" ist den Angaben zufolge eines von 37 Projekten, die für die zweite Runde des niederländischen Nationalen Wachstumsfonds ausgewählt wurden. Die Erfahrungen aus dem Projekt sollen anschließend mit der Industrie geteilt werden. Eigentümer von Neptune Energy (Hauptsitz: London) sind die Beteiligungsunternehmen The Carlyle Group, CVC sowie der chinesische Staatsfonds CIC.

Keine neue Infrastruktur nötig

"H2opZee ist eines der weltweit ersten Projekte dieser Art und Größenordnung", sagt Sven Utermöhlen, CEO Offshore Wind, RWE Renewables. Gemeinsam wollen die Unternehmen erforschen, wie die Systemintegration am besten gelinge.

"Die Energiewende kann schneller, billiger und sauberer erfolgen, wenn wir die bestehende Gasinfrastruktur in neue Systeme integrieren. Dazu ist diese Infrastruktur technisch geeignet", sagt Ley de Groot, Geschäftsführer, Netpune Energy Niederlande. Infolgedessen sei keine neue Pipeline auf See erforderlich und es müsse keine neue Anlandung im Küstengebiet erfolgen. (jk, mit Material der dpa)