Gas

Shell startet 10-MW-PEM-Wasserstoff-Elektrolyse

Bis 2050 will das Unternehmen emissionslos sein: Ein weiteres Projekt stellt die bisherige Anlage aber weit in den Schatten und könnte ab 2022 gebaut werden.
02.07.2021

Shell hat den 10-MW-Elektrolyseur in Betrieb genommen.

Im Shell Energy and Chemicals Park Rheinland in Wesseling wurde eine PEM-Wasserstoff-Elektrolyse zur Herstellung von grünem Wasserstoff "REFHYNE" in Betrieb genommen. Die Anlage mit einer Leistung von zehn MW eines Europäischen Konsortiums, gefördert von EU Fuels Cells and Hydrogen Joint Undertaking (FCH JU), wird pro Jahr bis zu 1300 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Shell plant zudem die Errichtung einer100-MW-Elektrolyse-Anlage, REFHYNE II. Baubeginn könnte 2022 sein, wie das Unternehmen mitteilt.

 

Auch im Rheinland sollen künftig mehr und mehr nachhaltige Chemie- und Energieprodukte hergestellt werden. Rohstoffe für die Produktion werden dann seltener Erdöl, sondern Wasserstoff, zirkuläre Abfallstoffe und Biomasse sein. Dafür sollen alte Anlagen abgebaut, neue geschaffen und vorhandene umgerüstet oder umgewidmet werden. Neben der 100-MW-Elektrolyse REFHYNE II ist etwa eine Bio-PTL-Anlage geplant, in der aus grünem Strom und Biomasse synthetische Flugkraftstoffe und Rohbenzin hergestellt werden sollen.

Beide Projekte im fortgeschrittenen Stadium

Synthetische Kraftstoffe gelten als Hoffnungsträger, um den Ausstoß von CO2 vor allem in der Luftfahrt deutlich zu reduzieren. Beide Projekte befinden sich in einem fortgeschrittenen Planungsstadium, stehen aber noch vor einer finalen Investitionsentscheidung. Für eine Anlage zur Herstellung von Bio-LNG für den Schwerlastverkehr wurde hingegen bereits der Konstruktionsauftrag erteilt. 

Shell will bis spätestens 2050 im Einklang mit der Gesellschaft ein Netto-Null-Emissionsunternehmen werden. Im Zuge der Powering Progress Strategie hatte Royal Dutch Shell Anfang des Jahres bekannt gegeben, die Zahl der weltweiten Raffinerie-Standorte auf fünf zu reduzieren und diese in Shell Energy and Chemical Parks zu transformieren. Dadurch wird die weltweite Produktion fossiler Kraftstoffe bei Shell bis 2030 um 55 Prozent sinken. (gun)