Gas

Studie zeigt neue Konzepte für Biogasanlagen auf

Weil die EEG-Festvergütung bald für eine Vielzahl von Biogasanlagen ausläuft, müssen deren Betreiber umdenken. Das Forschungsprojekt "Biogas2030" zeigt Lösungsmöglichkeiten auf, die nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll sind.
14.04.2020

Viele Betreiber von Biogasanlagen stehen wegen des Auslaufens der EEG-Festvergütung vor großen Herausforderungen.

Welche Optionen gibt es für den Betrieb von Biogasanlagen, die vom Ablauf der 20-jährigen Vergütungsdauer betroffen sind? Welche Betriebsmodelle sind ökologisch und ökonomisch sinnvoll? Antworten auf diese Fragen verspricht der nun vorgelegte Abschlussbericht des Vorhabens "Biogas2030", an dem die Deutsche Energieagentur, das Fraunhofer-Institut IEE und die Kanzlei Becker Büttner Held beteiligt sind. In Auftrag gegeben wurde die Studie vom Umweltbundesamt.

Die Autoren nehmen in ihrer Analyse drei verschiedene Betriebsmodelle unter die Lupe: den Weiterbetrieb der Anlagen mit einer Substratreduktion, den Weiterbetrieb mit einem Flex-Konzept sowie die Umrüstung der Anlagen zur Einspeisung von Biomethan. Für alle drei Ansätze wurden im zweiten Schritt Kostenbetrachtungen und THG-Bilanzen erstellt, Hemmnisse für deren Umsetzbarkeit identifiziert und Handlungsoptionen abgeleitet.

Umstieg auf Biomethan oft unwirtschaftlich

Im Ergebnis spricht sich die Studie dafür aus, nach Anlagengröße und regionalen Rahmenbedingungen zu differenzieren. Im Fall von kleineren Anlagen seien Anreize für die Substratreduktion oder aber Flex-Modelle der geeignete Weg. Den Betreibern größerer Anlagen (mehr als 250 m3 Biogas pro Stunde) legen die Autoren der Studie die Umstellung der Anlage zur Bereitstellung von Biomethan nahe. Für Betreiber kleinerer Anlagen sei das unwirtschaftlich.

Um Betreiber kleinerer Anlagen mit hohem Gülleanteil zu unterstützen, sollte laut Studie die EEG-Festvergütung fortgeführt werden. Die Verringerung der Substratmenge führe letztlich zu einer Flexibilisierung der Anlage und eröffne damit auch die Möglichkeit, die Flexibilitätsprämie in Anspruch nehmen zu können, so die Wissenschaftler.

Rahmenbedingungen verbessern

Für die Flexibilisierung der Biogasanlage empfehlen die Forscher, das Ausschreibungsmanagement für Bestandsanlagen zu verbessern. Bei der Umstellung auf Biomethan wiederum sollte das regulatorische Regelwerk geändert werden, um die Anreize zu erhöhen. (amo)