Der Energiekonzern Uniper wird seine Kapazitätsrechte am LNG-Hub Gate-Terminal erhöhen. Dabei sollen 1 BCM (1 Mrd. Kubikmeter) pro Jahr über einen Zeitraum von drei Jahren zusätzlich zur Verfügung stehen, wie Uniper mitteilt. Die Änderung gelte ab Anfang Oktober 2022.

Die Vereinbarung sei aus einer langjährigen Beziehung zwischen beiden Unternehmen entstanden und ergänze die Ankündigung des vergangenen Jahres. Damals verpflichteten sich Uniper und Gate bereits zu einer Kapazitätserhöhung um 1 BCM pro Jahr ab Anfang Oktober 2024. 

Versorgungssicherheit für Deutschland fördern

Die beiden Transaktionen ergänzen demnach die bestehende Kapazität von 3 BCM pro Jahr, die Uniper seit der Gründung von Gate hält. Das Gemeinschaftsunternehmen von Gasunie und Vopak betreibt ein Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) in Rotterdam.

"In diesen herausfordernden Zeiten erweitert Uniper den Zugang zu seinem globalen LNG-Portfolio nach Nordwesteuropa, um sowohl die Versorgungssicherheit für Deutschland als auch die Niederlande zu fördern", sagte Niek den Hollander, CCO, Uniper.

"Konkrete Maßnahmen in Notzeiten"

Die europäischen Regasifizierungskapazitäten von Uniper umfassten Buchungen auf der Isle of Grain mit 1,7 Mrd. m³/a, Gate mit bis zu 5 Mrd. m³/a und den Marktzugang in Spanien. Im Jahr 2021 handelte Uniper weltweit mehr als 350 LNG-Ladungen und betrieb 7 LNG-Tanker.

"Diese Transaktion ist ein Paradebeispiel für eine enge deutsch-niederländische Zusammenarbeit mit konkreten Maßnahmen in Notzeiten", ergänzte Wim Groenendijk, Managing Director, Gate. "Wir werden weiterhin täglich prüfen, wie wir unseren Kunden und der Gesellschaft bei der Bedienung der LNG- und Gasmärkte am besten helfen können."

LNG hat "große Bedeutung" für die Gasversorgung

Das bei Gate ankommende LNG sei von großer Bedeutung für die Gasversorgung der Niederlande und ganz Nordwesteuropas, hieß es. Schon seit einigen Wochen machen die hohen Gaspreise auf den Spotmärkten Uniper zuschaffen.

Bereits vor der Eskalation der Ukraine-Krise hatte sich Energiekonzern Uniper von der staatlichen Förderbank KfW einen Milliardenkredit gesichert. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine dürfte die Probleme weiter verschärft haben. (jk)