Gas

Wasserstoff: Dichtheitstest an Kaverne in Etzel beginnt

Das Forschungsprojekt untersucht die Umwidmung von bestehenden Kavernen zur Nutzung für Wasserstoff. Ein erster Meilenstein wurde nun erreicht.
02.12.2022

Die Injektion von Wasserstoff in die Bohrung der Projektkaverne H2CAST Etzel

Im Rahmen des Forschungsprojektes H2CAST Etzel hat die Storag Etzel GmbH gemeinsam mit ihren Projektpartnern den ersten Gasdichtheitstest unter Nutzung von Wasserstoff an einer Kaverne in Etzel begonnen. In Vorbereitung auf den Test seien umfangreiche Materialuntersuchungen durchgeführt worden, heißt es in einer Pressemitteilung. Insgesamt wurden 280 Kilogramm gasförmiger Wasserstoff aus nachhaltiger „grüner“ Produktion, in die Projektkaverne eingebracht.

Dieser Test soll beweisen, dass die Kaverne und die mehr als einen Kilometer lange Bohrung – vor den folgenden Schritten zur Umrüstung als Wasserstoffspeicher – dicht ist. Zudem soll er Erkenntnisse bringen, inwieweit sich die aktuellen Ergebnisse mit Wasserstoff mit standardisierten Ergebnissen unter Stickstoff vergleichen lassen. 

Testabläufe optimiert

In den Blick genommen wird zudem die Frage, wie sich der praktische Umgang mit Wasserstoff im Vergleich zum Umgang mit Erdgas verhält. Hierzu wurden mit allen beteiligten Mitarbeitern des Forschungsprojektes H2CAST Etzel umfangreiche Theorie- und Praxisschulungen mit Sachverständigen vor Ort durchgeführt. Die Testabläufe mit Wasserstoff wurden aus sicherheitstechnischer Hinsicht analysiert und optimiert. 

Erste Ergebnisse des über mehrere Wochen andauernden Tests sind nach Angaben der Projektpartner erfolgversprechend. Für eine finale Aussage sei es aber noch zu früh: „Am Standort Etzel wurde zum ersten Mal Wasserstoff in eine Kaverne eingebracht. Bislang haben wir aus dem bisherigen Testablauf positive Ergebnisse gewinnen können. Im Zuge des Dichtheitstest werden noch weitere Untersuchungen und Messungen folgen. Finale Ergebnisse wird es dann bis Ende des Jahres geben“, kündigt Carsten Reekers, Gesamtprojektleiter von H2CAST Etzel, an. 

Startschuss für praktische Anwendungsforschung

„Wir sind sehr motiviert, diese Untersuchungen an unseren Anlagen für die Wasserstoffspeicherung durchzuführen und so Erfahrungen und Erkenntnisse in der Speicherung mit dem künftigen Energieträger Wasserstoff zu sammeln. Der aktuelle Dichtheitstest ist der Auftakt für die praktische Anwendungsforschung auf dem Kavernenfeld Etzel“, führt Reekers weiter aus.

Der Dichtheitstest mit Wasserstoff ist Teil der Maßnahme „Zustandsbewertung von bestehenden Kavernen“ des durch das Land Niedersachsen geförderte Forschungsprojekt H2CAST-Ready zur Umrüstung von Kavernen für die Wasserstoffspeicherung. Im Laufe des kommenden Jahres wird an den nächsten anstehenden Aufgaben gearbeitet, bevor ab der zweiten Jahreshälfte 2023 die Wasserstoffkomplettierung in die erste Bohrung eingebaut wird. Diese Phase wird von weiteren intensiven Tests durch das H2CAST-Team begleitet. (amo)