Gas

Wasserstoffzentrum Hamm: DSW21 beteiligen sich am kommunalen Projekt

Bereits 2025 könnte der erste grüne Wasserstoff produziert werden. Die Projektpartner setzen auf Regionalität und wollen der leidigen Champagner-Debatte ein Ende setzen.
08.05.2023

Die Stadt Dortmund und Hamm unterstützen das Engagement ihrer Stadtwerke für den Wasserstoffhochlauf.

Das von der Stadtwerke-Kooperation Trianel entwickelte Wasserstoffzentrum Hamm hat mit der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) einen weiteren Partner gewonnen. DSW21 werden sich mit 20 Prozent an dem von Trianel und den Stadtwerken Hamm initiierten Elektrolyseur-Projekt beteiligen. Mit dem Beitritt von DSW21 werden insgesamt vier kommunale Unternehmen am Wasserstoffzentrum Hamm beteiligt sein: Stadtwerke Hamm, Stadtwerke Bochum, DSW21 und Trianel. 

„Mit den Dortmunder Stadtwerken begrüßen wir einen neuen starken Partner für dieses Projekt und freuen uns auf die Zusammenarbeit“, stellt Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung von Trianel, in einer Pressemitteilung fest. „Durch die Mobilisierung wichtiger kommunaler Player wie den Stadtwerken aus Hamm, Bochum und Dortmund entsteht mit dem Wasserstoffzentrum Hamm der erste kommunale Gemeinschaftselektrolyseur. Damit beschreiten wir auch in dieser innovativen Technologie den erfolgreichen Weg der gemeinschaftlichen Zusammenarbeit und leisten mit unserer langjährigen Erfahrung in der Entwicklung von Innovationsprojekten einen Beitrag zum kommunalen Wasserstoffhochlauf“, so Sven Becker weiter.

Weg von der Champagner-Debatte

„In Berlin wird Wasserstoff oft als Champagner der Energiewende bezeichnet. Nun sind wir in Westfalen bekanntlich bodenständiger und Weltmeister im Bierbrauen. Wir wollen den Wasserstoff vom Luxusprodukt zum Alltagsstoff in der Industrie machen. Deshalb haben wir uns zusammengeschlossen und gehen diesen Weg gemeinsam“, hebt Heike Marzen, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Dortmund, hervor.

„Durch die Beteiligung an der Elektrolyseanlage in Hamm wollen wir frühzeitig bei der Entwicklung zukunftsweisender Technologien dabei sein. Zudem möchten wir uns den Zugriff auf Wasserstoffmengen sichern, die wir benötigen, um im Lokalen die Verkehrswende konsequent voranzutreiben“, erläutert Guntram Pehlke, Vorstandsvorsitzender von DSW21, das Engagement der Stadtwerke, vorbehaltlich der Gremienzustimmung.

Hamm als neues Wasserstoff-Zentrum

Erfreut über die weiteren Perspektiven für das Wasserstoffzentrum zeigt sich auch Marc Herter, Oberbürgermeister der Stadt Hamm: „Das ist ein starkes, regionales Statement auf dem Weg zur Produktion von grünem Wasserstoff in Hamm. Die Aufnahme der Dortmunder Stadtwerke in den Gesellschafterkreis zeigt: Unser ehrgeiziges Ziel, zur Mitte des Jahrzehnts in Uentrop grünen Wasserstoff zu produzieren, ist auf dem bestmöglichen Weg. Hamm wird damit zum westfälischen Zentrum für grünen Wasserstoff, dem Treibstoff für die produzierende Wirtschaft und Mobilität von Morgen. Wir verbinden damit die Energiewende mit einer dynamischen Wirtschaftsentwicklung. Darauf kommt es bei der Transformation an.“

Der geplante Elektrolyseur wird eine Leistung von 20 Megawatt haben und damit bei geplanten 4000 Volllaststunden bis zu 1500 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr produzieren können. Die Stadtwerke Dortmund sichern sich mit ihrer Beteiligung 20 Prozent der am Standort produzierten Wasserstoffmengen.

Produktion könnte im übernächsten Jahr starten

Die aktuellen Planungen sehen vor, dass 2024 der Baubeschluss herbeigeführt und im Optimalfall bereits 2025 grüner Wasserstoff produziert werden kann. Die Vorbereitungen für den Baubeschluss und die Genehmigungseinreichung gehen derzeit planmäßig voran. „Gemeinsam mit DSW21, Bochum und Trianel und dem starken Rückhalt aus den Städten Dortmund, Bochum und Hamm sind wir in der Lage, die schnelle Umsetzung des Wasserstoffzentrums Hamm massiv voranzutreiben“, hebt Reinhard Bartsch, Geschäftsführer der Stadtwerke Hamm, hervor. 

Im Rahmen einer umfangreichen Machbarkeitsstudie für das Wasserstoffzentrum sind bereits im letzten Jahr die guten Voraussetzungen für die Realisierung eines Elektrolyseurs und die regionale Verwendung des dort produzierten Wasserstoffs bestätigt worden. Als idealen Standort für den Elektrolyseur wurde das Gelände des Trianel Gaskraftwerks Hamm identifiziert. Der Standort verfügt über eine gute Anbindung an die Bundesautobahnen A1 und A2, über eine Anbindung an eine der großen Nord-Süd-Stromtrassen sowie über eine integrierte und systemdienliche Strom- und Gasinfrastruktur. (amo)