Strom

Autobahn wegen beschädigten Windrads erneut gesperrt

Die Sicherungsmaßnahmen eines beschädigten Windrads im Kreis Birkenfeld ziehen sich hin. Daher musste die Autobahn in der Nähe wieder gesperrt werden. Noch hängen Teile eines kaputten Rotorblattes an der Nabe, die bei Sturm abgeweht werden könnten.
08.03.2019

Das beschädigte Windrad von Enercon wurde vermutlich vom Blitz getroffen.

Wegen Sturms ist die Autobahn 62 nahe eines beschädigten Windrads bei Gimbweiler (Rheinland-Pfalz) erneut gesperrt worden. Die Strecke zwischen Birkenfeld und dem saarländischen Freisen könne bis auf weiteres in beide Richtungen nicht befahren werden, sagte eine Sprecherin des Landesbetriebs Mobilität Rheinland-Pfalz am Freitag in Koblenz. Es handele sich um eine Sicherheitsmaßnahme: Denn es könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich Teile eine beschädigten Rotorblattes, die noch an dem Windrad hängen, lösen und auf die Straße geweht werden.

Bei Sturm war am Montag ein Rotorblatt des Windrads beschädigt worden: Teile davon wehten auf die nahe A62. Nach einer Sperrung war die Autobahn bis Donnerstagmittag für den Verkehr freigegeben, dann zog aber wieder starker Wind auf, der eine erneute Schließung erforderlich machte. Der Verkehr wird umgeleitet. Noch sei unklar, wie lange die Sperrung dauere. "Das ist wetterabhängig", sagte die Sprecherin.

Großkran rückt an

Ein Sprecher der Herstellerfirma Enercon aus Aurich sagte am Freitag, man versuche derzeit, die Anlage in "einen sicheren Zustand zu bringen, dass keine Risiken mehr davon ausgehen". Mehrere Teile des kaputten Rotorblattes seien mittlerweile durch eine Verstellung des Blattes kontrolliert abgefallen. "Aber leider nicht alle." Am Freitag versuche ein Team nun, die restlichen Teile mit Trennwerkzeugen oben in der Anlage zu entfernen, sagte Felix Rehwald. "Dann ist die Anlage in einer sicheren Situation."

Für Mitte nächster Woche sei ein Großkran bestellt, von dem aus dann der angeschraubte Blattstummel des zerstörten Rotorblattes entfernt werden solle. Dann werde auch geprüft, ob die anderen beiden Rotorblätter ebenfalls beschädigt worden seien. Für diese Arbeiten müsse die Autobahn nicht wieder gesperrt werden, sagte Rehwald.

Blitzeinschlag als wahrscheinliche Ursache

Zur Ursache des Vorfalls sagte der Sprecher: "Wir gehen davon aus, dass die Anlage einen Blitztreffer erfahren hat mit einem spontanen Versagen des Rotorblattes." Darauf weisen meteorologische Daten und Daten der Anlage hin: Genau zu dem Zeitpunkt, als die Anlage eine Fehlermeldung "Blattverstellung" hatte, seien Blitzeinschläge in unmittelbarer Umgebung der Anlage registriert worden. Mit einem Gutachter werde die Ursache endgültig geklärt.

Das Windrad hat eine Nabenhöhe von 138 Metern und 82 Meter Rotordurchmesser. Ein Rotorblatt ist nach Angaben des Herstellers etwa 38 Meter lang. Betreiber der Anlage ist die Geres Gimbweiler GmbH aus Frankfurt. (dpa/sg)