Strom

Einkaufspreise für Windkraftanlagen fallen deutlich

Der Weltmarktführer Vestas verkaufte im vierten Quartal 2017 seine Turbinen um 22 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Diese Entwicklung sei dem starken Wettbewerbsdruck geschuldet, sagt das Unternehmen.
12.02.2018

Windkraftanlagen werden im Einkauf immer billiger.

Die Preise für Windkraftanlagen purzeln schneller als gedacht: In seinem "Vestas Annual Report 2017" von vergangener Woche hat der dänischen Windturbinenhersteller einen Preisverfall von 22 Prozent binnen eines Jahres dokumentiert. So fiel laut Vestas-Jahresbericht bei Neuaufträgen der durchschnittliche Verkaufspreis für Windkraftanlagen von 0,95 Mio. Euro je MW (viertes Quartal 2016) auf 0,74 Mio. Euro je MW (vierten Quartal 2017). Dieser Preisverfall sei Resultat des starken Wettbewerbsdrucks, erläuterte Vestas.

Einen Beitrag zu dieser Entwicklung hat sicherlich das in Deutschland im vergangenen Jahr einführte Ausschreibungsregime. Erstmals erhalten Windkraftanlagen keine feste Vergütung mehr, sondern einen Preis, der bei einer Auktion ermittelt wird.

Nur Top-Kunden bekommen die günstigsten Preise

Vestas ist der größte Windturbinenhersteller der Welt. Er gilt als Vorreiter in der Entwicklung. Ob nun alle Einkäufer von Windturbinen diesen Preis bekommen, ist fraglich, erklärte der Analyst im Windkraftsegment, Klaus Övermöhle, gegenüber der ZfK. Solche Preise bekommen in der Regel nur AAA-Kunden – also Abnehmer von mindestens 50 bis 100 MW. Övermöhle hat diesen Preisrutsch auf 0,7 bis 0,8 Mio. Euro übrigens für Mitte 2017 vorausgesagt. (al)