Strom

EU kommt beim Ausbau von Ökoenergie schleppend voran

Nicht übermäßig eilig haben es etliche EU-Mitgliedsstaaten beim Ausbau erneuerbarer Energien, zeigen aktuelle Zahlen von Eurostat. Musterschüler sind demnach die Schweden und Finnen. Die Niederländer und Malteser hängen hinterher.
23.01.2020

Beim Ausbau erneuerbarer Energien kommt die Europäische Union nur langsam voran.

Beim Ausbau erneuerbarer Energien hat die Europäische Union noch Luft nach oben. Der Anteil von Wind, Sonne, Biomasse und Co. am Energieverbrauch lag 2018 bei 18 Prozent, 0,5 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres, wie die Statistikbehörde Eurostat am heutigen Donnerstag meldete. Deutschland lag bei 16,5 Prozent.

Gemeint ist der Anteil am gesamten Bruttoendenergieverbrauch, also nicht nur Strom. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, den Wert bis 2020 auf mindestens 20 Prozent zu bringen und bis 2030 dann sogar auf 32 Prozent. Nach einer internen Aufteilung müssen die EU-Staaten unterschiedliche Werte erreichen, Deutschland zum Beispiel 18 Prozent bis 2020.

Spitzenreiter Schweden, Verlierer Niederlande

Zwei Jahre vor Fristende hatten 2018 zwölf der 28 EU-Staaten ihre Zielmarke schon erreicht. EU-Spitzenreiter ist Schweden mit 54,6 Prozent erneuerbaren Energien, gefolgt von Finnland (41,2 Prozent) und Lettland (40,3 Prozent). Die schwächsten Werte hatten die Niederlande mit 7,4 Prozent, Malta mit 8,0 Prozent und Luxemburg mit 9,1 Prozent.

Während Deutschland binnen zwei Jahren noch 1,5 Prozentpunkte zulegen muss, sind einige Staaten noch sehr viel weiter von ihren Zusagen entfernt: die Niederlande 6,6 Prozentpunkte, Frankreich 6,4 und Irland 4,9 Punkte. In sechs EU-Staaten ging der Anteil 2018 sogar zurück. Deutschland schaffte aber immerhin einen Zuwachs um einen Prozentpunkt.

Der Umweltverband Climate Action Network forderte mehr Tempo, sonst werde die EU ihre Ziele für 2020 und für 2030 nicht erreichen. (dpa/amo)