Strom

Fraunhofer-Start-up soll PV-Produktion nachhaltiger machen

Das Fraunhofer ISE will mit einer Unternehmens-Ausgründung die Herstellung von Solarzellen ressourcenschonender und effizienter machen – ein spezielles Druckverfahren ist der Schlüssel hierfür.
28.09.2020

Solarzellen könnten künftig nachhaltiger und ressourcenschonender produziert werden. Das Fraunhofer ISE kommerzialisiert derzeit eine neue Drucktechnologie.

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hat ein neues Start-up gegründet. Die Freiburger HighLine Technology GmbH soll die Dispens-Technologie zur Herstellung von nachhaltigen Solarzellen kommerzialisieren.

Bei der Dispens-Technologie handelt es sich vereinfacht erklärt um ein kontaktloses Druckverfahren, bei dem die Vorderseiten-Metallkontakte durch feinste Öffnungen auf die Solarzellenoberfläche gedrückt werden. So könnte künftig der Siebdruck bei der Herstellung von Silicium-Solarzellen ersetzt und Material eingespart werden.

Weniger Material, höherer Wirkungsgrad

Allein der Verbrauch von kostenintensivem Silber könnte um 20 Prozent verringert werden, da die Kontakte dünner aufgebracht werden und mehr Halbleiterfläche für die Absorption des Sonnenlichts zur Verfügung steht. Dadurch erhöht sich der Wirkungsgrad der Solarzellen um ein Prozent.

Zudem soll durch die Verwendung dünnerer Siliciumwafer einerseits eine geringere Ausschlussrate erzielt und andererseits eine Durchsatzsteigerung erzielt werden. "Unser Hauptfokus liegt aktuell auf der Reduktion des Materialverbrauchs in der Photovoltaik-Industrie", sagt Maximilian Pospischil, Geschäftsführer und einer der HighLine Technology Gründer und ergänzt: "Unsere Dispens-Technologie ist allerdings über die PV-Branche hinaus auch für andere industrielle Produktionsverfahren interessant. Dabei begleiten wir die Firmen vom Anlagenbau über die Prozessintegration bis hin zur Anwendung".

Fördermittel vom BMWi

Die HighLine Technology wird mit Fördermitteln aus dem EXIST-Forschungstransfer des Bundeswirtschaftsministeriums finanziert. Zudem erhielt die GmbH Fördergelder aus dem Fraunhofer-Technologie-Transferfonds. (lm)