Strom

Juwi baut Windpark mit 35 Anlagen

Nordrhein-Westfalen soll im Sauerland einen großen Windpark bekommen. Läuft alles wie geplant, kann Ende 2028 Grünstrom fließen.
09.05.2023

Juwi baut im Sauerland einen großen Windpark. (Symbolbild)

Einer der größten Windparks Nordrhein-Westfalens soll bis Ende 2028 im Herdringer Forst zwischen Möhnesee (Kreis Soest) und Arnsberg (Hochsauerlandkreis) entstehen. Darauf haben sich die Kulturstiftung Schloss Herdringen als Flächeneigentümerin und das Projektentwicklungsunternehmen Juwi verständigt, wie das Unternehmen am Montag in Wörrstadt (Rheinland-Pfalz) mitteilte. Über das geplante Investitionsvolumen machte die MVV-Tochter keine Angaben.

Geplant sind auf rund 1500 Hektar bis zu 35 Windenergieanlagen der 7,5 Megawatt-Klasse, die eine Höhe von bis zu 270 Metern haben. Der Park hätte damit eine Kapazität von mehr als 260 MW. Mit dem erzeugten Strom könnten laut Juwi rein rechnerisch mehr als 150.000 Haushalte versorgt werden.

Überwiegend auf geschädigten Waldflächen

Zum Vergleich: Bisherige Windparks in NRW haben nach Angaben des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE) eine Größe von bis zu 160 MW installierter Leistung. Nach früheren LEE-Angaben ist im Wittgensteiner Land ein Projekt mit 59 Anlagen und rund 390 MW Leistung geplant. Laut dem Portal Windbranche waren Ende April in NRW knapp 3700 Windkraftanlagen mit einer Leistung von rund 6900 MW installiert.

Die Anlagen im Herdringer Forst sollen überwiegend auf geschädigten Waldflächen, so genannten Kalamitätsflächen, gebaut werden. Dies wird seit Jahresende 2022 durch einen neuen Erlass der Landesregierung erleichtert. Die Abstände zur nächsten geschlossenen Wohnbebauung sollen mindestens 1000 Meter betragen.

Lokaler Stromtarif

Als nächstes sollen die für die Genehmigung nötigen Gutachten erstellt werden. "Läuft alles nach Plan, könnte der Bau des Windparks Mitte 2027 beginnen", sagte ein Unternehmenssprecher. Die Einnahmen aus der Windenergie sollen laut Stiftung für die Wiederaufforstung der von Dürre und Borkenkäfern zerstörten Waldflächen verwendet werden.

Die angrenzenden Gemeinden Arnsberg, Möhnesee und Ense sollen 20 Jahre lang die so genannte Kommunalabgabe in Höhe von 0,2 Cent je erzeugter Kilowattstunde und Jahr erhalten. Für Arnsberg würde dies laut Juwi mehr als 350.000 Euro pro Jahr bedeuten. Mit einem Windsparbrief sollen sich Bürgerinnen und Bürger finanziell beteiligen können. Auch ein lokaler Stromtarif sei angedacht. (dpa/jk)