Strom

Längste Drehstromleitung Deutschlands geht ans Netz

230 Kilometer für die Energiewende: Wahle–Mecklar, Deutschlands derzeit längstes Drehstrom-Projekt, ist nach sechs Jahren Bauzeit fertiggestellt.
28.11.2024

Das Puzzle für die Energiewende fügt sich zusammen: Die Höchstspannungsstromleitung Wahle–Mecklar leistet einen wichtigen Beitrag für eine sichere und nachhaltige Stromversorgung in Deutschland und für die Region Südniedersachsen und Nordhessen. Von links: Der stellvertretende hessische Ministerpräsident Kaweh Mansoori, Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens und der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer.

Wahle–Mecklar, das größte Netzausbauprojekt von Tennet im Höchstspannungs-Drehstrom-Bereich, geht ans Netz. Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens hat gemeinsam mit dem stellvertretenden hessischen Ministerpräsidenten Kaweh Mansoori und dem niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer das wichtige Energiewende-Projekt mit einem symbolischen Akt im niedersächsischen Einbeck (Landkreis Northeim) offiziell in Betrieb genommen.

Dort starteten im März 2018 die Bauarbeiten an der Höchstspannungsleitung nach einer intensiven Planungs-, Genehmigungs- und Beteiligungsphase. Nachdem bereits erste Abschnitte in Betrieb genommen wurden, fließt nun auf 210 Kilometern Freileitung und 20 Kilometern Erdkabel der Strom.

"Der Leitungsbau ist auch ein wichtiger Hebel für die Reduktion der Energiekosten: Durch den Betrieb von Wahle–Mecklar werden künftig jedes Jahr rund 350 Millionen Euro für das Engpassmanagement eingespart. Schon nach vier Jahren werden sich die Investitionskosten dieser zentralen Leitung amortisiert haben“, so Meyerjürgens.

Hintergrund

Das Projekt Wahle–Mecklar sichert den Transport von Windenergie auf der Nord-Süd-Achse und stabilisiert das Netz in Niedersachsen und Nordhessen. Denn mit dem Anschluss an das Höchstspannungsnetz dient Wahle–Mecklar zugleich der Versorgungssicherheit in den Regionen Peine, Salzgitter, Einbeck, Göttingen, Kassel und Bad Hersfeld. Darüber hinaus kann über die Umspannwerke Wahle, Lamspringe, Hardegsen und Mecklar regional erzeugte Energie in das Netz eingespeist werden.

In rund sechs Jahren wurde die 230 Kilometer lange, kombinierte Frei- und Erdkabelleitung errichtet. Im Jahr 2018 wurden erste Baumaßnahmen umgesetzt, 2022 die nördlichen Abschnitte in der Nord-Süd-Linie Peine-Salzgitter-Einbeck-Northeim in Betrieb genommen. Der hessische Abschnitt von der Landesgrenze bis in den Raum Bad Hersfeld wurde 2023 fertiggestellt.

Mit der Fertigstellung des verbleibenden Abschnitts im Großraum Göttingen ist die Gesamtleitung nun komplett in Betrieb. Über die Leitung mit 566 Masten und die fast 20 Kilometer Erdkabel fließt nun in Tennets größtem Drehstorm-Vorhaben an Land der Strom. (sg)