Strom

Tennet nimmt neue Stromtrasse für Offshore-Energie in Betrieb

Der Übertragungsnetzbetreiber hat eine bestehende 220-kV-Leitung durch eine neue Höchstspannungstrasse ersetzt. Nun geht es um den Rückbau der alten Leitung.
30.05.2022

Ein nicht mehr benötigter Freileitungsmast der alten Bestandsleitung wird abgebaut.

Für den Transport der größer werdenden Mengen Windstrom von der Nordseeküste hat der Netzbetreiber Tennet eine neue Höchstspannungsleitung in Niedersachsen offiziell in Betrieb genommen. Die 61 Kilometer lange Leitung im Nordwesten des Landes verläuft zwischen den Umspannwerken Emden/Ost und Conneforde in der Gemeinde Wiefelstede (Landkreis Ammerland), wie Tennet am Montag mitteilte. Die 380-Kilovolt-Höchstspannungsleitung ersetzt eine bestehende 220-kV-Leitung, die bislang nahezu auf derselben Trasse verlief. Für diese wurde am Montag mit dem Rückbau begonnen.

Die Kapazität der alten Leitung war laut Tennet für den Transport der steigenden Energiemengen von der Küste nicht mehr ausreichend. «Die neue Leitung kann dreieinhalb mal so viel Strom übertragen wie die bisherige», sagte Tennet-Chef Tim Meyerjürgens. Für die Energiewende brauche es nicht nur einen schnelleren Ausbau der Windenergie auf See, sondern auch starke Stromleitungen an Land.

Bis Ende Juni Großteil der alten Leitung demontiert

Meyerjürgens nahm die Leitung, die bereits seit Anfang April Strom verteilt, am Montagvormittag zusammen mit Niedersachsens Energieminister Olaf Lies (SPD) in Betrieb. Gleichzeitig wurde der Startschuss für den Rückbau der alten Leitung gegeben. Freileitungsmonteure kletterten auf einen alten Mast und lösten Verschraubungen. Ein Autokran hob anschließend den obersten Teil des Stahlgittermastes ab. Bis Ende Juni will Tennet so den Großteil der 147 alten Masten demontieren.

An der neuen Höchstspannungsleitung mit 127 Freileitungsmasten wurde zweieinhalb Jahre gebaut. Die Leitung, die auf Flächen von vier Landkreisen und der kreisfreien Stadt Emden verläuft, wurde auf zwei Abschnitten zu jeweils etwa 2,5 Kilometern mit Erdkabeln verlegt. (dpa/lm)