Strom

Thüringen prüft auch Windkraftstandorte im Wald

Die Landesregierung sieht den Konflikt zwischen zwischen Klima- und Naturschutz, will aber dennoch ausgewählte Flächen in den Blick nehmen.
27.03.2019

Derzeit gibt es laut Umweltministerium nicht mehr als zwei Windräder im Wald in Thüringen.

Windräder im Wald sind in Thüringen nicht mehr tabu. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, sei ein weiterer Ausbau der Windenergieanlagen notwendig, sagte Umweltstaatssekretär Olaf Möller am Mittwoch im Landtag in Erfurt. "Wir werden auch Waldflächen in die Prüfung einbeziehen." Dabei sei sich die Landesregierung des Konflikts zwischen Klima- und Naturschutz bewusst. "Es muss eine faire Interessenabwägung geben." Als Standorte für Windräder kämen keine für den Naturschutz oder die Erholung wichtigen Waldgebiete infrage.

"Aber Wald ist nicht gleich Wald", sagte Möller. In reinen Nutzwäldern, beispielsweise Monokulturen mit Fichtenbestand, sähe die Situation anders aus. Zumal für Eigentümer, darunter private Waldbesitzer und Kommunen, auch wirtschaftliche Aspekte eine Rolle spielten.

Verpflichtung zur Aufforstung

Derzeit gebe es nicht mehr als zwei Windräder im Wald in Thüringen. Möller widersprach Kritik vor allem der AfD-Fraktion, durch Windkraftanlagen würde Wald verloren gehen. Es gebe die Verpflichtung zur Aufforstung, am besten mit dem Klimawandel trotzenden Mischbeständen. Zerstörend auf den Thüringer Wald wirkten vor allem Stürme sowie der derzeit starke Befall mit Borkenkäfern. (dpa/hil)